Fairness?
Im Krieg und in der Liebe ist jedes Mittel erlaubt. Wenn man beobachtet, was in der Politik alles getan wird, um den Mitbewerber zu diffamieren, in ein schlechtes Licht zu rücken, um politisches Kleingeld zu lukrieren. Da kann man mit Fug und Recht sagen, dass dieser Spruch in vollem Umfang praktiziert wird. Wenn Diffamierungen, Unterstellungen etc. nichts bringen, werden Ämter und Justiz eingespannt. In Frankreich hat Marie Le Pen sehr gute Aussichten, bei der kommenden Wahl die Präsidentschaft zu gewinnen. Nun soll ihr einfach mal das Wahlrecht entzogen werden. In Deutschland stehen Bundestagswahlen an und die Alternative für Deutschland liegt laut Umfragen auch bundesweit an zweiter Stelle. Die Partei, Wählerzuspruch hin oder her, muss verboten werden. In Österreich wurde Herbert Kickl wegen angeblicher Falschaussage bei einem Untersuchungsausschuss angezeigt. Auch so kann man vom Dilettantismus der holprigen Sondierungsgespräche ablenken. Und wenn die ansonsten nicht gerade zimperliche Frau Maurer von den Grünen ein neues Gesetz zu den Agenden des Nationalratspräsidenten fordert, ist leicht zu erkennen, dass man Nationalratspräsident Dr. Rosenkranz einfach „ans Bein pinkeln will“. Natürlich sind Verfehlungen aufzuzeigen und wenn bewiesen, auch zu bestrafen. Aber wenn die Anschuldigungen offensichtlich zeitnah zur jeweiligen politischen Lage erfolgen, ist das einfach ein hemmungsloses Ausleben einer Cancel Culture.
Günther Wieser, Lochau