Chance, nicht vergessen zu werden
Zum Bericht „Schlechte Karten ohne Ausbildung“, VN vom 27. 11. 2024:
Als Präsident des Vereins ABO mit Sitz in Ludesch ist es eine große Erleichterung, wenn die Landespolitik sich dieser Herausforderung stellt. Die Unterstützung dieser Einrichtungen im Lande, im Bund und in Europa geben manchen Langzeitarbeitslosen und den Beschäftigten wieder das Gefühl und die Chance, nicht ganz vergessen zu werden. Denn es ist eine riesengroße Aufgabe, die Betroffenen zu motivieren, sich ausbilden zu lassen. Die Enttäuschung, am Rande der Gesellschaft zu leben, nagt am Selbstbewusstsein und der Persönlichkeit. Mit Geld allein durch Förderungen ist diese Situation nicht zu verbessern. „Geld allein macht noch lange nicht glücklich“!
Auch ich habe meine Meinung ändern müssen, als ich diese Funktion übernommen habe. Wie oft werden zu diesem Problem Meinungen laut, die verachtend sind und denen jegliche Empathie und Verständnis fehlen. Das ändert überhaupt nichts. Unsere Gesellschaft muss akzeptieren, dass viele die Anforderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht schaffen. Es fehlt ihnen die Ausbildung. Das ist mittlerweile meine Erfahrung. Für diesen Lernprozess bin ich heute sehr dankbar. Besonders den Vorgängern vom Verein ABO, u. a. Alt.-AK-Präsident Bertram Jäger, GF Jürgen Marcabruni und dem Vorstand. Es ist höchste Zeit, diese Menschen so auszubilden, dass sie eine Arbeitsstelle bekommen und auch psychisch davon profitieren.
Paul Ammann, Bludenz