Transformation
Zum Kommentar „Tranformation nur bei den anderen“ von Martin Ohneberg, VN vom 28. 11. 2024:
Der Vergleich von Herrn Ohneberg zwischen asiatischen, amerikanischen und europäischen Ländern, was die wirtschaftlichen Verhältnisse betrifft, hinkt. Oder will Herr Ohneberg in Bangladesch arbeiten, in einer dunklen Halle, zu Hungerlöhnen (damit wir billigen Krempel importieren können)? Oder in Österreich? Mit sozialer Absicherung und einem Lohn, von dem man leben kann. Er erkennt Scheinheiligkeit in der Politik, aber die eigene übersieht man gerne. Das Herumhacken auf der österreichischen Sozialpartnerschaft ist schon auffällig, wenn man bedenkt, was damals in der Corona-Pandemie für die Wirtschaft innerhalb weniger Stunden alles möglich gemacht wurde. Milliarden an Hilfen wurden ausgezahlt, auch an die Industrie, Kurzarbeit und viele andere Dinge. Alles mit gutem Einvernehmen einer engagierten in Österreich verwurzelten Sozialpartnerschaft und der Politik.
Damals hörte man nicht von der Industriellenvereinigung, dass Bürokratie ein Hindernis wäre. Und wenn wir nicht bald weltweit in die Gänge kommen, was die Transformation zur Nachhaltigkeit betrifft, könnten unsere Kinder und vielleicht auch Herr Ohneberg gar keine Transformation mehr benötigen. Man kann und soll sinnvolle Veränderung und Verbesserung anstreben, darum sitzen wir heute nicht mehr auf Bäumen. Was man nicht kann, den Staat in guten Zeiten wie ein Unternehmen führen zu wollen, um ihn in schlechten Zeiten in die Insolvenz zu schicken.
Klaus Islitzer, Fußach