Koalitionsverhandlungen als Puzzlespiel

Leserbriefe / 23.12.2024 • 20:35 Uhr

Die derzeitigen Ampelverhandlungen gleichen einem Puzzlespiel, dessen Einzelteile einfach nicht zusammenpassen wollen. Im Unterschied zu richtigen Puzzlespielen müssen sie in der Politik zurechtgeschnitten werden. Davon könnte man wohl auch das Wort „Schnittmengen“ ableiten. Um es mit einem 100-Meter-Lauf zu vergleichen: Die Vorarlberger Verhandler sind schon lange am Ziel und am Arbeiten. In Wien sind sie noch am Start und schnüren sich die Schuhe. Wenn dann im neuen Jahr einmal beide Schuhe geschnürt sind und man dem Volk kommuniziert, dass jetzt alles passt, kann man dies glauben oder nicht. Aus heutiger Sicht sind diese Verhandlungen zum Scheitern verurteilt, allzu verschieden sind Personen und ihr Parteiprogramm dahinter. Das Einzige, was sie aber alle eint, ist das Ziel: Nehammer möchte Kanzler bleiben, Babler Vizekanzler werden und Meinl-Reisinger möchte halt auch einmal in die Regierung. Also ein personelles Wunschkonzert auf Kosten des Volkes. Wenn sie dann alle einmal angelobt sind, wartet die wahre Regierungsarbeit auf das Trio. Dann geht es ans Eingemachte. Dann kommt es zur Demaskierung der Einzelpersonen, der Partei und deren Programme. Jeder sucht nach seinen abgeschnittenen Puzzleresten und bastelt sein eigenes Puzzlemosaik. Ja, und so geht’s dann im Parlament weiter und weiter und . . . „Weiter wie bisher“!

Tone Schneider, Klebern, Egg