Ein Ja für ­Zeugnisgespräche

Leserbriefe / 10.02.2025 • 20:07 Uhr

Ich durfte als Vater das erste Mal bei meinem Sohn miterleben, welche positive Wirkung ein persönliches Zeugnisgespräch hat – anstatt bloße Ziffernnoten, die per Zeugnisblatt ausgeteilt werden. Unser sechsjähriger Sohn besucht in der Volksschule Kirchdorf Lustenau eine jahrgangsgemischte Klasse mit reformpädagogischem Schwerpunkt und kürzlich fand ein Zeugnisgespräch statt – mit uns Eltern, mit beiden Lehrpersonen und mit unserem Sohn, der mit Freude vorzeigen durfte, was er in den letzten Monaten gelernt hatte. Wir durften staunen, wie er rechnete und schrieb. Und als mein Sohn zuhörte, wie die Lehrpersonen und wir als Eltern über positive Entwicklungen sprachen, konnten wir seinen Glanz in den Augen sehen und förmlich beobachten, wie er aufblühte. Es war einfach nur schön. Wir konnten für Minuten selbst sehen, was Persönlichkeitsbildung bedeutet. Beim nach Hause gehen habe ich mich gefragt: Ist es nicht das, was wir wollen – Stärkung der Persönlichkeit, Talente entdecken, Selbstbewusstsein stärken? Hinter diesem Aspekt verblassen bloße Ziffernnoten auf dem Papier.

Manuel Zelzer, Lustenau