Leserbrief: Tunnelspinne Feldkirch & Klimaschutz

Leserbriefe / 16.03.2025 • 15:45 Uhr
Leserbrief: Tunnelspinne Feldkirch & Klimaschutz

Um den Klimakollaps abzuwenden, braucht’s jetzt auch drastische Maßnahmen. Dazu gehört auch eine deutliche Reduktion des motorisierten Individualverkehrs, nicht nur dessen Elektrifizierung. Der Bau der Tunnelspinne Feldkirch trägt aber beim Bau und im Betrieb wesentlich zu einer Erhöhung der Treibhausgas-Emissionen bei, bringt nur geringe Entlastung in der Stadt, aber insgesamt viel mehr Verkehr und damit mehr Klimabelastung, Stau, Lärm und Verkehrsgefahren. Auch weit außerhalb Feldkirchs. Dasselbe gilt für die S18 und den laufenden Ausbau der S16. Es ist möglich, die Verkehrsbelastung in Feldkirch auch ohne Tunnelspinne stark zu reduzieren. Z. B. durch die weitere Stärkung des ÖV nach Liechtenstein und in die Schweiz, durch die Anhebung des Rad- und Fußverkehrsanteils (viele Radwege harren der Fertigstellung, viele Gefahrenstellen einer Entschärfung), durch Tempo 30 in der ganzen Stadt, durch Maßnahmen der Raumordnung, durch bessere Leitung von Verkehrsströmen (Zoll verlegen, etc.). Und vor allem müssten Stadt und Land die Alternativen zum Auto aktiv unterstützen und fördern, sie müssten endlich RadlerInnen aktiv als willkommene VerkehrsteilnehmerInnen einbinden. Solche Maßnahmen sind wirkungsvoll und rascher und kostengünstiger umzusetzen als eine Umfahrungsstraße. Ein gesamthaftes Verkehrskonzept für das Rheintal statt individueller Lösungen kann dann in sehr viel effektiveren und kostensparenderen Straßenbauten enden.

Bernhard Fritz, Feldkirch