Leserbrief: Klimaziele? Fünf nach zwölf!

Während in der Politik über alles Mögliche gestritten wird, scheint ein zentrales Thema vergessen: die verpflichtenden Klimaziele Österreichs. Bis 2030 müssen wir laut EU-Vorgabe die CO2-Emissionen um 48 % gegenüber 2005 senken. Angesichts von Flutkatastrophen, Waldbränden und Hitzerekorden ist das keine Option, sondern Pflicht. Ich bin kein Politiker, aber ein Bürger mit Verantwortung. 2005 fuhren wir 15.000 km mit dem Auto, verbrauchten 1.500 Liter Heizöl – das ergab 6,6 Tonnen CO2. Heute? Ölheizung ersetzt durch Wärmepumpe, PV-Anlagen installiert, Müll halbiert, Gartengeräte elektrifiziert, Öffis und E-Bike statt Auto. Ergebnis: Wir erzeugen mehr Strom, als wir verbrauchen, und fahren nur noch 5.000 km im Jahr. Ich brauche keine Parteiprogramme, um zu wissen: Es ist fünf nach zwölf. Wir handeln – aus Überzeugung, für unsere Enkel. Was ich vermisse, ist eine Politik, die nicht blockiert, sondern handelt. Die Klimaziele sind keine Empfehlung. Sie sind ein Versprechen – und sie müssen endlich eingelöst werden.
Otto Bechter, Dornbirn