Leserbrief: Wer prüft die Prüfer?

Leserbriefe / 17.04.2025 • 14:00 Uhr
Leserbrief: Wer prüft die Prüfer?

Ohne Aufhebens und außerhalb des genehmigten Bereichs wollten die Betreiber der Tunnelspinne erneut 900 m² Wald abholzen. Diese Pläne wurden erst bekannt, nachdem die Bürgerinitiative „STATT-TUNNEL“ Akteneinsicht genommen hatte. Eine derartige Rodung widerspricht dem UVP-Bescheid massiv. Eine neuerliche Prüfung der Umweltverträglichkeit dieses völlig überdimensionierten Monsterbaus müsste veranlasst werden. Problematisch ist dabei, dass die zuständige UVP-Behörde – die Landesregierung – gleichzeitig (Mit-)Projektbetreiberin ist. Wer garantiert eine unvoreingenommene Prüfung? Wer prüft die Prüfer, die großes Interesse am zügigen Baufortschritt ohne Rücksicht auf Umweltschutzbedenken haben? Zuletzt wurde bekannt, dass noch viel mehr Geld als ursprünglich bekannt gegeben wurde, im Staatshaushalt fehlt. Wo soll gespart werden? Bei Behinderten, bei Kindern, bei der Bildung und in der Pflege sollen Leistungen gekürzt werden. Die Lebenshilfe muss Wohngruppen für behinderte Menschen zusperren, weil das Land nach Einsparmöglichkeiten sucht. Nicht gespart wird beim Bau der Monstertunnelspinne in Feldkirch. Da werden aktuell 385 Millionen an Kosten verlautbart. Aus den Erfahrungen mit dem Achraintunnel wissen wir, dass mit dem Dreifachen zu rechnen sein wird. Allein was die Beleuchtung der Tunnelspinne jährlich kosten wird, übersteigt die Jahreskosten einer Wohngruppe für behinderte Menschen bei Weitem.

Alice Hagen-Canaval, Lustenau (Initiative „Klimaschutz – Erspart uns die Tunnelspinne“)