Der böse Wolf
Es ist schon merkwürdig, mit welcher Vehemenz Dr. Haller in seinem Leserbrief (VN 24. 05.25) für sich die einzig richtige Werthaltung und empathische Ausrichtung zur Wolfthematik reklamiert. Die suggestive Fragestellung und Abwägung, was da nun wichtiger ist, lässt in ihrer Absolutheit keinen Platz mehr für andere differenzierte Ansichten oder Werthaltungen. Diesen Justament-Standpunkt findet man zu dieser Thematik leider öfters. Wenn man etwa LK-Präsident Moosbrugger zuhört, ist in ganz Vorarlberg Herdenschutz unmöglich. So wie ich Fachtierarzt Dr. Erik Schmid verstehe, sieht er sehr wohl die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind. Dass dem Wolf deshalb jede Lebensberechtigung abgesprochen wird und Hass geschürt wird statt präventiver Maßnahmen, ist nicht sein Weg. Partei für den Wolf zu ergreifen, ist verdächtig und damit kann man sich kaum Freunde machen. Wenn man zum großen Halali für die Ausrottung der „Bestie“ bläst bevor sie noch angekommen ist, kann man sich des Beifalls sicher sein. Dürfen wir Menschen uns anmaßen, einer Wildtierart die Lebensberechtigung in unserem Raum abzusprechen? Das ist auch eine Frage der Ethik.
Franz Ströhle, Alpenschutzverein für Vorarlberg, Dornbirn