Leserbrief: Weniger Kinder, gleich viel Geburtsstationen?

Weniger Kinder bedeuten weniger Bedarf an Geburtsstationen, ganz einfach. Früher gab es in vielen Gemeinden Entbindungsheime. Damals waren Familien mit 3 Kindern allerdings die Regel und nicht wie heute die Ausnahme. Heute benötigen die Eltern der fälschlicherweise “Babyboomer” benannten “Baby-Geboomten” Pflege. Das geht sich wirtschaftlich und personell gerade noch aus. Die “Baby-Geboomten” waren aber im Vergleich zu ihren Eltern eher lendenschwach, d. h. ihre Pflege muss von im Vergleich wenigen Nachkommen gestemmt werden, was mit unserem jetzigen, sehr komfortablen System schlicht unmöglich sein wird. Diese Tatsache wird von den derzeit politischen Verantwortlichen heftig dementiert, u. a. weil sie auch für sich selbst eine Pflege auf ähnlich hohem Niveau wie jetzt erwarten. Warum sollten aber die relativ wenigen Nachkommen der “Baby-Geboomten” diese Mammutaufgabe zumindest ohne Qualitätsabstriche so ohne Weiteres stemmen können und wollen? Jedenfalls werden in den nächsten 20 Jahren schlicht (noch) mehr Pflegeeinrichtungen als Geburtsstationen benötigt werden. Wie und auf welchem vertretbaren Qualitätsniveau das noch möglich sein wird, werden die Kinder der “Baby-Geboomten” und deren Nachkommen bestimmen. Gerecht wäre es jedenfalls, wenn kinderlose oder kinderarme “Baby-Geboomte” einen höheren Beitrag zur Pflegefinanzierung leisten. Eine aufgrund der Demografie unumgängliche, aber sicher bald heiß diskutierte
Dr. Klaus König, Lauterach