Zeitung lesen zum Mitreden ohne KI
Eine Frau und Großmutter im hohen Alter fragt mich, ob ich etwas Neues zu berichten wisse; aber noch während ich versuche, mich zu erinnern, was ich grad in der Tageszeitung gelesen habe, fragt sie mich, ob ich schon gehört hätte von der Sperre der Silvrettahochalpenstraße … Da sage ich: „Du fragst mich nach dem Neuesten und weißt es besser als ich!?“ „Ach, weißt du, wenn meine Kinder auf Besuch kommen, dann wissen die nie so recht, was sie mit der Oma reden sollen … Drum lese ich die Zeitung, nicht weil ich das alles wissen möchte, sondern weil ich mit den Kindern reden möchte über das, was man so täglich redet bei uns, – und sie mich nicht für eine dumme alte Mama halten müssen.“
Die Besuche ihrer Kinder werden aber durch „KI“ nicht nur „noch nicht“ ersetzbar sein, sondern wesentlich nie. Dieses „noch nicht“, das man da einfügt, wie im Beitrag „Wo KI (noch) nicht mithalten kann“ (VN vom 11. 8.), zeugt davon, dass man noch nicht ganz begriffen hat, dass Künstliche Intelligenz eben „künstlich“ ist, das heißt physikalisch-maschinell funktioniert, und dass das „Menschliche“ (Sabine Schneider!) „absolut“ nicht herstellbar ist. Wer käme auch auf die Idee, einen Roboter zu Oma zu schicken …
Peter Mathei,
Alberschwende