Die Wünsche der Seilbahner
Im VN-Interview vom 24. 10. 25 „Seilbahner gegen Bürokratie-Bremse“ beklagen die Herren Gapp (Sprecher der Vorarlberger Skigebiete) und Herr Weiler (Geschäftsführer einer Skigebiets-Planungsfirma), dass die Öffentlichkeitsbeteiligung in den Verfahren ihre Ausbaupläne behindern. Herr Weiler stellt die Frage, aus welchem Grund z. B. ein Nachbar eingebunden werden soll … Ganz einfach, weil auch das Teil der von der Politik vorgegebenen Rechtsordnung ist, genauso wie es die Klima- und Naturschutzbelange sind, deren Einhaltung von Naturschutzorganisationen eingefordert werden. Das abwertend als Bürokratie-Bremse zu bezeichnen und zu behaupten, Beteiligte würden willkürlich Einsprüche erheben, ist eine Unterstellung. Die rechtlichen Möglichkeiten von NGOs sind ohnehin sehr schwach ausgebildet. Diese weiter schwächen zu wollen, um den Rummel ungehindert in immer höhere und vorher unberührte Naturgebiete zu bringen, ist nicht im Sinn eines nachhaltigen Tourismus. Die Seilbahn-Lobbyisten verwechseln Entwicklung hin zu Qualität mit Expansion und Wachstum um jeden Preis. Super transparent soll alles ablaufen, alle können Einsicht nehmen und Stellungnahmen abgeben, nur bewirken sollen die nichts. Dies kann man aus den „Verbesserungsvorschlägen“ von Herrn Gapp herauslesen. Wem gehören die Alpen? Wann ist genug genug? Diese Fragen drängen sich an dieser Stelle wieder einmal auf.
Franz Ströhle, Dornbirn