„Hermann Gmeiner“ und SOS-Kinderdorf
Die Tatsache, dass Hermann Gmeiner posthum schwere Missbrauchsvorwürfe gemacht werden, trifft eine riesige Organisation bis ins Mark. Eine Organisation mit weltweit Tausenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die unzähligen alleingelassenen Kindern eine Zukunft geschaffen haben und die dies auch weiterhin mit Hingabe machen. Neben den Mitarbeitern sind außerdem zahlreiche freiwillige Menschen in die Organisation integriert. Sie werden alle auch in Zukunft dringend gebraucht. Die Verantwortlichen der SOS-Organisation haben sehr klar Stellung bezogen und sich der Verantwortung gestellt. Es bleibt sehr zu hoffen, dass alle Beteiligten mit der nötigen Sorgfalt zu Werke gehen. Auch wenn die betroffenen Personen natürlich ein Recht auf eine verantwortungsvolle Aufarbeitung haben, bleibt zu hoffen, dass die Handlungsfähigkeit der SOS-Organisation nicht beschädigt wird und ihre schwere Aufgabe auch in Zukunft ohne Belastungen aus der Vergangenheit erledigen kann. Mir ist dazu ein sehr passender Satz von Kardinal Schönborn in Erinnerung: „Wo alte Schuld nicht vergeben wird, gibt es keine Zukunft.“ In diesem Sinne kann man nur hoffen, dass alle Betroffenen dafür sorgen, dass nicht Schmutzwäsche gewaschen, sondern mit Sorgfalt eine tragfähige Lösung gefunden wird.
Peter Mathei, Alberschwende