Mit der Strahlkraft aller

Markt / 18.11.2013 • 22:09 Uhr
Die Vertreter von „ich kauf im Wald“ (im Bild mit den Schülern der Wirtschaftsschulen Bezau) zogen ein positives Resümee. Foto: ich kauf im Wald
Die Vertreter von „ich kauf im Wald“ (im Bild mit den Schülern der Wirtschaftsschulen Bezau) zogen ein positives Resümee. Foto: ich kauf im Wald

Plattform „ich kauf im Wald“ als Antwort auf die Herausforderungen im heimischen Handel.

egg. (VN-reh) Die Herausforderungen für den heimischen Handel werden nicht weniger. Der Online-Handel gewinnt immer mehr an Bedeutung, große Einkaufszentren stehen in Konkurrenz zu Innenstadthändlern und Geschäften auf dem Land. Kunden ändern ihr Einkaufsverhalten, Rabattaktionen stehen an der Tagesordnung. Da heißt es, sich dem zu stellen, beweglich und ideenreich zu bleiben. Marktnischen aufzutun und auch Kooperationen anzudenken. Im Bregenzerwald ist das bereits vor einem Jahr passiert, als die Kaufmannschaften, die Wirtschaftsgemeinschaft „witus“ und die Regio Bregenzerwald ihre Kooperation vorstellten. „ich kauf im Wald“, so der Name der Plattform, die die Kräfte der Geschäfte im Wald bündelt und zeigt, was die Betriebe können. Wie man erfolgreich zusammenarbeitet, haben schon manch andere im Bregenzerwald bewiesen. Der „werkraum“ gilt nur als eines der Beispiele, die zeigen, wie viel Strahlkraft so eine Zusammenarbeit besitzt. Die Leistungen im Handwerk und die Arbeit der Mitglieder besser sichtbar zu machen und zu vermitteln haben die Mitglieder des „werkraums“ erfolgreich geschafft.

Und mit „ich kauf im Wald“ haben nun auch die 120 Handelsbetriebe im Wald, die sich seit Bestehen an den Aktivitäten der Kooperation beteiligt haben, gezeigt, wie man einen Mehrwert schafft. „Wir sind so gestrickt, dass wir gerne zusammenarbeiten“, bringt es Theresia Fröwis auf den Punkt.

Die Außenwirkung sei sehr gut, bestätigt Walter Natter vom Wirtschaftsraum Au-Schoppernau. Nur bezüglich Innenwirkung gebe es
noch Verbesserungspotenzial. Teilweise bestehende Berührungsängste der Betriebe gelte es abzubauen. Nichtsdestotrotz. Es sei gut gelungen, sich Schritt für Schritt vom Kirchturmdenken zu verabschieden. „Als wir angefangen haben, ist ein Erstaunen durch den Wald gegangen. Man nimmt uns inzwischen als Gemeinschaft wahr“, erklärt auch Margit Bilgeri, Obfrau der Wirtschaftsorganisation „witus“.

Die positive Resonanz belegt auch eine Umfrage unter den Geschäftsinhabern, die die Schüler der Wirtschaftsschulen Bezau verantworten. Besonders die Fahrradaktion kam gut an, diese soll 2014 fortgeführt werden. Ganz oben auf der Wunschliste auch ein bregenzerwaldweit gültiger Einkaufsgutschein. Für heuer steht noch der Adventkalender auf dem Plan. Unter dem Motto „tausende Sterne für den Bregenzerwald“ erhält jeder Kunde ab zehn Euro Einkaufswert einen individuellen Stern.

Das Ziel, gemeinsam mit den Händlern und Handelsorganisationen mehr Bewusstsein für die Stärken und Vielfalt der Geschäfte in der Region zu schaffen, ist jedenfalls gelungen. Dass 120 der insgesamt 200 Geschäfte des Bregenzerwaldes mitwirken, zeigt auch wie groß das Interesse ist.

Zukunft selbst in der Hand

Und wie sieht die Zukunft des Handels im Bregenzerwald aus? „Wir stehen an einem Scheideweg. Die Einkaufszentren ziehen uns Potenzial ab. Aber wir sehen auch den Trend der Menschen, bewusst in der Nähe einzukaufen“, betont Fröwis. Die Zukunft sehe sie jedenfalls nicht negativ. Wichtig sei dabei, sich nach außen hin nicht abzuschotten. „Wir können nicht sagen, niemand darf zum Einkaufen rausfahren, schließlich wollen wir auch, dass man zu uns reinfährt“, so Fröwis.

Die bunten Fahrräder vor den Geschäften kamen gut an. Foto: vn
Die bunten Fahrräder vor den Geschäften kamen gut an. Foto: vn