Milliarden für die Straßen

Markt / 29.12.2013 • 21:33 Uhr
Die Lkw-Maut wurde anfangs skeptisch beobachtet.  Foto: VN
Die Lkw-Maut wurde anfangs skeptisch beobachtet. Foto: VN

Am 1. Jänner 2004 wurde die kilometerabhängige Lkw-Maut in Österreich eingeführt.

Wien. Die Wirtschaft warnte vor explodierenden Transportkosten, Transitgegner vor Tausenden Lastwagen, die sich als Mautflüchtlinge durch die Städte wälzen, und Mitbewerber des Maut-Errichters Kapsch TrafficCom sahen bereits einen technischen Super-GAU heraufdämmern. Bewahrheitet hat sich nichts davon. Im Gegensatz zum deutschen Mautmodell funktionierte das heimische System von der ersten Stunde an nahezu klaglos. Österreich hatte auf die bewährte Mikrowellentechnik gesetzt, während die Deutschen die Satellitenüberwachung präferierten. Die Zahl der Mautpreller bewegte sich vom Start weg bei unter zwei Prozent und ist stabil geblieben.

Ein Rückgang beim Schwerverkehr konnte indes nicht festgestellt werden. Für einen Einbruch beim Lkw-Transit sorgte nicht die Maut, sondern die Wirtschaftskrise ab dem Jahr 2008. Mittlerweile bewegt sich das Transportvolumen wiederum fast auf dem Vorkrisenniveau. Für den Zustand der Autobahnen und Schnellstraßen war die Maut für Schwerfahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ein „Finanzierungssegen“. Die Asfinag finanziert sich ausschließlich über Mauteinnahmen, aus der Lkw-Maut kamen im Vorjahr 1,103 Mrd. Euro, aus der Pkw-Maut lukrierte die Asfinag im Vorjahr 519 Mill. Euro.