Neuer Chef richtet Dornbirner Messe-Menü komplett neu an

Markt / 29.12.2013 • 21:33 Uhr
Neuer Chef richtet Dornbirner Messe-Menü komplett neu an
“Die Gustav” war ein Schmankerl, jetzt kommt es drauf an, dass das gesamte Messe-Menü überzeugt.

Die „Gustav“ war der Anfang, Änderungen bei allen Messen sollen den Geschmack treffen.

Dornbirn. Am Herd zeigt der neue Geschäftsführer der Dornbirner Messe, Daniel Mutschlechner (35), strategisches Geschick. Mit einem bodenständigen Menü (Krensuppe, Lagrein-Rindfleisch mit Laugenknödel, Schokoladenmousse) traf er den Geschmack der Jury bei Deutschlands schwierigstem Wettbewerb für Hobbyköche, dem des Zeit-Magazins. Er behielt Nerven und stellte das Menü perfekt zusammen.
Was ihm in der Freizeit schon gelang, will er jetzt beruflich wiederholen.

Er hat mit seiner Mannschaft in den vergangenen Monaten das Menü für die Besucher und Aussteller der Dornbirner Messe völlig neu angerichtet und ist überzeugt, dass die neue Kost den Geschmack des Publikums trifft. Das wird auch nötig sein, denn die Vorarlberger Regionalmesse kämpft seit Jahren mit Besucherschwund, und das wirkt sich schlussendlich auch auf das Ausstellerinteresse aus.

Mutschlechner setzt auf Regionales: „Die Messen müssen zur Region passen. Grundsätzlich gehen wir nur noch Messethemen an, die Leistungsangebote der Region widerspiegeln und ein besonderes Live-Erlebnis bieten.“ In jedem Thema befasse sich die Messe stark mit Vorarlberg und dem angrenzenden Ausland, das seit jeher einen guten Teil der Besucher stellt – egal ob bei der Baumesse mit Vorarlberger Bauhandwerk und Architektur-Themen oder bei der nun schlicht „Schau“ genannten bisherigen Frühjahrsmesse. „Selbst bei der Art Bodensee ist das so.“

Verantwortung neu geordnet

Für den Erfolg hat er auch die Verantwortlichkeiten im Team neu geordnet, die Zukunft der bisher sehr wichtigen Pressestelle steht zur Disposition. Dafür werden die Projektleiter der einzelnen Ausstellungen mehr Verantwortung tragen, u. a. für das Bild der Messen in der Öffentlichkeit. „Sie wissen am besten Bescheid, was bei der jeweiligen Veranstaltung besonders wichtig ist“, begründet Mutschlechner diese Verlagerung der Kompetenzen.

Neue Rezeptur

Mit neuer Rezeptur sollen auch die kleineren Messen mehr Gäste begeistern. Statt vieler kleiner Messen mit eigenständigem Termin wird Mutschlechner diese, z. B. die bereits Anfang Februar stattfindenden „Hochzeit & Event“ sowie „Baby & Kind“, zusammenschließen. Das senke die Initialkosten, außerdem würden Aussteller und Besucher vom jeweils anderen Thema profitieren. „Wir verwenden hier den Begriff Streugewinn – ein Besucher kommt etwa wegen des Themas Garten, wird aber bei Mobilität bei einem Neuwagen fündig.“

Die Doppelmesse ist quasi der Auftakt der neuen Menü-Folge, danach kommt es aber drauf an, ob Zutaten und Zubereitung stimmen: Der erste Gang ist die neue „com.bau“, die vom 21. bis 23. Februar stattfindet, zu den Themen Bauhandwerk, Energie, Architektur und Immobilien. Die aus der Frühjahrsmesse herausgelöste Fachmesse auf rund 10.000 Quadratmetern in fünf Hallen soll, so das Konzept der Dornbirner, ein Jahreshöhepunkt für die Baubranche werden.

Neue „Schau“-Plätze

Ganz neu auch die Frühjahrsmesse. Die „Schau“ vom 3. bis 6. April widmet sich den saisonal bedeutenden Themen Garten, Wohnen, Freizeit, Mobilität und Genuss. Die klassische Modeschau wird im Frühjahr künftig fehlen, das bisherige Wirtschaftszelt könnte sich in eine Gartenlandschaft verwandeln. Überhaupt werden sich die Besucher neu orientieren müssen, denn die bisherige Standordnung wird es nicht mehr geben. Die Aussteller beurteilen die Neuerungen weitgehend positiv, auch wenn der Gesprächsbedarf sehr gestiegen sei. Mancher Aussteller hat sich an seinen Platz gewöhnt und weiß nicht, was er von der Neuordnung halten soll. Die „Schau“ wird es wohl zeigen.

Der Hauptgang bleibt traditionell. Bei der Herbstmesse werden die Models wie gewohnt über den Laufsteg laufen, im Zelt soll es durchaus zünftig mit Blasmusik und Co werden. „Wir stehen dazu, dass die große Messe ihren volkstümlichen Charakter beibehält.“

Und zum Dessert serviert die Messe-Mannschaft auch 2014 die „Gustav“, die nach dem Erfolg etwas wachsen soll, aber „bei der wir auch in Zukunft streng selektionieren, wer dazu passt und wer nicht“. Das Menü ist also angerichtet, der Vorstand hat bereits grünes Licht gegeben. Jetzt hofft Mutschlechner, dass es den Gästen schmeckt.

Die Aussteller beurteilen die Neuerungen weitgehend positiv.

Daniel Mutschlechner

Alle Messen

» 4. Hochzeit & Event,
2. Baby & Kind: 1. 2.–2. 2.2014,
21. 2.–23. 2. 2014

» 1. com:bau: 21. 2.–23. 2. 2014

» 1. SCHAU!: 3. 4.– 6. 4. 2014

» 14. Art Bodensee: 11.7–13.7. 2014

» 66. Herbstmesse: 3. 9.–7. 9.2014,
23.10.–25. 10. 2014

» 15. GLORIA in Augsburg:
23. 10–25. 10. 2014

» 2. Gustav: 25.10.–26.10. 2014