Qualifizierung ist der Schlüssel

Markt / 23.01.2014 • 22:09 Uhr
Im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum können Jugendliche eine Lehrausbildung absolvieren.  Foto: VN/Hofmeister
Im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum können Jugendliche eine Lehrausbildung absolvieren.  Foto: VN/Hofmeister

14.000 Personen sollen in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen einbezogen werden.

Bregenz. Das Team des AMS Vorarlberg hat auch heuer wieder ein arbeitsreiches Jahr vor sich. Gilt es doch, der steigenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Die Situation am Vorarlberger Arbeitsmarkt skizzieren AMS-Geschäftsführer Anton Strini und sein Stellvertreter Bernhard Bereuter so: Ein Plus gab es im vergangenen Jahr bei den Beschäftigten (+ 2000) wie auch bei den Arbeitslosen (+ 486). Wer glaubt, dass die im Jahresdurchschnitt 9330 Arbeitslosen immer dieselben sind, irrt allerdings. Schließlich waren es 31.600 Personen, die zumindest einmal mit Arbeitslosigkeit konfrontiert waren. Zurzeit bietet das AMS seinen „Kunden“ bei Bedarf ein großes Paket an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Immerhin, die Hälfte der arbeitslos vorgemerkten Menschen findet nach spätestens drei Monaten wieder einen Job.

Das Plus bei den Beschäftigten ist zu fast drei Viertel auf den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte zurückzuführen. Die größte Gruppe sind die Ungarn (+469), die vorwiegend im Tourismus arbeiten, gefolgt von den Deutschen (+194), den Slowaken (+169) und den Polen (+118). Dazu kommt die steigende Beschäftigungsbereitschaft von Frauen. Allerdings reiche der Zuwachs an Beschäftigung nicht aus, um die Arbeitslosigkeit abzubauen, erklärt Strini.

Für heuer sind die Prognosen etwas günstiger. Mit einem Zuwachs von 2000 Beschäftigten und 300 Arbeitslosen wird gerechnet.

Gegen Verfestigung

Schwierig bleibe die Situation weiterhin für Unqualifizierte bzw. Personen mit Vermittlungshandicaps. Aus diesem Grund dreht sich beim AMS alles darum, eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit nicht zuzulassen. Die Zielgruppen sind bekannt: ältere Personen, junge Menschen mit Defiziten, Wiedereinsteigerinnen oder arbeitsmarktferne Personen (Mindestsicherungsbezieher oder jene, die bei der Invaliditätspension abgelehnt wurden).

Höherqualifizierung heißt dabei ein wichtiger Schwerpunkt. So sollen beispielsweise junge Menschen mit Migrationshintergrund einen Lehrabschluss nachholen können. Hier sei ein großes Potenzial vorhanden, so die Verantwortlichen. Denn: Die Nachfrage nach qualifizierten Personen bleibt nach wie vor bestehen, genauso wie die fehlende Nachfrage nach Geringqualifizierten.

Qualifiziert werden sollen aber auch Beschäftigte, damit Arbeitslosigkeit erst gar nicht entsteht. Insgesamt stehen heuer 47 Millionen Euro für die Maßnahmen zur Verfügung, so viel wie noch nie zuvor. 14.000 Personen sollen insgesamt in AMS-Maßnahmen eingebunden werden, so Bereuter zur Zielsetzung.

Fakten

Arbeitsmarkt Vorarlberg 2013

» Unselbstständig Beschäftigte: 151.564 (+1968)

» Arbeitslose: 9330 (+486)

» Mit Arbeitslosigkeit konfrontiert: 31.600 Personen

» Arbeitslosenquote: 5,8 %

» 41 Prozent aller Jobangebote im Land werden auch AMS-Kunden angeboten

» 50 % der Arbeitslosen verfügen nur über einen Pflichtschulabschluss