Die Behörde als buntes Betriebsfeld

Markt / 24.01.2014 • 11:36 Uhr
Vierfach ausgezeichnet: Lehrlingspower im Dornbirner Rathaus mit Ingrid Preißegger (3. v. r.). Foto: Stadt Dornbirn
Vierfach ausgezeichnet: Lehrlingspower im Dornbirner Rathaus mit Ingrid Preißegger (3. v. r.). Foto: Stadt Dornbirn

Die Stadt Dornbirn bildet derzeit 14 Lehrlinge aus, neun zum Verwaltungsassistenten.

Die Ausbildung in einer Behörde ist sicher sehr vielfältig. Welche Berufe können im Rathaus erlernt werden?

Preißegger: Bei der Stadt Dornbirn wird in erster Linie der Lehrberuf Verwaltungsassistent ausgebildet. In den dazugehörenden Betrieben sind Lehren zum IT-Techniker, Koch, Forstfacharbeiter oder seit heuer die Lehre zum/r Dienstleistungskaufmann/frau möglich. Der erste Lehrling wurde 1997 im Rathaus ausgebildet, damals noch als Bürokaufmann.

Welchen Stellenwert hat die Lehrlingsausbildung?

Preißegger: Einen sehr hohen: Dadurch, dass unsere Lehrlinge in den diversen Abteilungen mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten wie etwa im Meldeamt der Kundenkontakt, in der Buchhaltung das Rechnungswesen, im Baurecht der Schriftverkehr, tätig sind, können sie am Ende ihrer Lehrzeit eine vielseitige,
fundierte Ausbildung vorweisen. Sie kennen die Abläufe im Rathaus sehr gut und wissen genau, wo ihre Stärken und Begabungen liegen. Diese Erkenntnisse helfen bei der weiteren Suche eines geeigneten Arbeitsplatzes.

Sie sind seit 2002 für die Lehrlingsausbildung im Rathaus verantwortlich. Mit welchen Eigenschaften sollte ein Lehrlingsbeauftragter punkten?

Preißegger: Er muss auf jeden Fall eine Vorbildfunktion haben, an der sich der Lehrling orientieren kann. Er sollte sich mit dem jungen Menschen identifizieren können, muss sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringen.

Was sollte ein künftiger Lehrling haben, um ins Team zu passen?

Preißegger: Sehr gute Umgangsformen und Kontaktfreudigkeit sollte er unbedingt mitbringen. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen, das viel Kontakt zu den Bürgern pflegt. Wichtig sind zudem Einsatzfreude, Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft und Identifikation mit der Firma.

Wann ist ein Lehrling besonders talentiert?

Preißegger: Wenn es dem Lehrling, gelingt sich immer wieder neuen Situationen, Arbeitsabläufen und Menschen in den verschiedensten Abteilungen anzupassen.

Wie werden die Eltern miteinbezogen?

Preißegger: Wir pflegen sehr engen Kontakt zu den Eltern unserer Lehrlinge und organisieren mit ihnen jedes Jahr einen Elternabend. Dafür erstellen und moderieren die Lehrlinge selbstständig eine Präsentation und führen die Gäste durch die Abteilungen. Freies Sprechen, auch vor größeren Gruppen, wird dadurch gleich vom ersten Lehrjahr an gefördert.

Sie wurden schon vier Mal als „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“ ausgezeichnet . . .

Preißegger: Unsere Ausbilder sind sehr engagiert und helfen den Lehrlingen beim Erreichen ihrer Ausbildungs- und Lernziele sowie bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung. Eine eigene Ausbildungsmappe hilft bei der Begleitung. Möglichkeiten zum Lehrlingsaustausch mit unseren Partnerstädten und spezifische Weiterbildungen machen uns zu einem attraktiven Lehrbetrieb.

Über welche besondere Laufbahnen freuen Sie sich?

Preißegger: Sieben unserer Lehrlinge haben in den vergangenen Jahren zum Lehrabschluss die Matura absolviert, zwei davon ein Studium abgeschlossen. Es gibt auch Lehrlinge, die bereits ein Jahr nach der Lehrabschlussprüfung die Ausbilderprüfung absolvieren.

Was schätzen die Lehrlinge
u. a. an ihrer Ausbildung?

Preißegger: Bei guten Leistungen am Arbeitsplatz und in der Schule werden sie mit einer Prämie belohnt, für die bestandene Lehrabschlussprüfung gibt es Gutscheine von unserer Bürgermeisterin. Auch die Möglichkeit von Auslandspraktika kommt gut an.