Genialität wird vererbt

Markt / 24.01.2014 • 11:37 Uhr
Um ein kleiner Einstein zu werden, ist ein entsprechender IQ Voraussetzung. Foto: Shutterstock
Um ein kleiner Einstein zu werden, ist ein entsprechender IQ Voraussetzung. Foto: Shutterstock

Intelligenz steigert die Berufschancen ganz entscheidend. Beeinflussen kann man seinen IQ jedoch kaum.

IQ. (VN-dh) Sie wollen in die Fußstapfen eines Stephen Hawking treten? Nun, dann sollten Sie zumindest einen IQ in der Höhe von 144 besitzen. Denn genau dieser Intelligenzquotient wurde beim berühmten Astro-Physiker gemessen, der damit die Schwelle zum Genie knapp überschreitet. Und wenn man von einer Karriere à la Shakira träumt, sollte man natürlich vor allem eine göttliche Stimme besitzen. Auch wenn die kolumbianische Pop-Queen einen IQ hat, der die 140er-Marke streift. Jeder, der dieses Kriterium nicht erfüllt, muss jedoch nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Denn nur 1,2 Prozent der Menschen erfüllen intelligenzmäßig die Voraussetzungen, um ein Genie zu werden. Rund die Hälfte hingegen ist lediglich normal begabt und weist damit einen IQ zwischen 91 und 109 auf.

Die deutsche Bundesanstalt für Arbeit hat den durchschnittlichen Intelligenzquotient in Berufsgruppen erhoben. Demnach kommen Chemielaboranten auf einen Durchschnitts-IQ von 114, Augenoptiker auf 113, Friseurinnen auf 100, Dachdecker auf 94, Maler und Lackierer auf 90. Eine andere Studie sieht Rechtsanwälte bei einem IQ von durchschnittlich 120, Redaktionsleiter bei 116, Lagerarbeiter bei 94 und Packer bei 88.

Intelligenz ist Voraussetzung

Nicht nur Eltern beschäftigt die Frage, ob Intelligenz angeboren oder erlernbar ist. Der Wissenschaftsjournalist und Buchautor Dieter E. Zimmer kommt in seinem 2012 erschienenen Buch „Ist Intelligenz erblich? Eine Klarstellung“ zum Schluss, dass die Klugheit der grauen Zellen zum Großteil vererbt ist, nämlich zu rund 75 Prozent. Er stützt sich dabei auf Zwillingsstudien. Diese zeigen, dass sich eineiige Geschwister mit identischem Genmaterial vergleichbar intelligent entwickeln – auch wenn sie nach der Geburt getrennt wurden. Entsprechende Intelligenz ist also Voraussetzung, um Maschinenbauingenieur, Gerichtsmedizinerin oder Philosophieprofessorin zu werden. Wer weniger schlau ist, kann dies jedoch durch Motivation, Gewissenhaftigkeit, Ausdauer, Extrovertiertheit und Ehrgeiz ausgleichen. Begriffe, die ebenfalls mit beruflichem Erfolg gleichgesetzt werden.

Im Endeffekt zählt für Autor Dieter E. Zimmer jedoch nicht die Arithmetik, sondern die individuelle Intelligenz. Und diese variiert selbst bei nach IQ gegliederten Berufsgruppen stark. So schneidet etwa mehr als die Hälfte aller Mechaniker im IQ-Test besser ab als die schlechtesten Juristen. Aber auch das sagt nichts darüber aus, ob diese Leute nun alle gute Mechaniker oder unfähige Anwälte sind. Oder um es mit George Bernard Shaw auszudrücken: „Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.“