Sporthandel sucht die optimale Positionierung

Der Start in die heurige Wintersaison glückte. Doch insgesamt ist die Bilanz durchwachsen.
Schwarzach. Seit gestern macht sich die internationale Sportartikelindustrie in München bei der ISPO Mut für die nächste Saison. Aus Vorarlberg sind die Firmen Head, Allsport, Lenz und Capo bei dieser Leistungsschau vertreten. Head konnte mit seinem Skimodell „Superjoy“ sogar einen der begehrten ISPO-Awards gewinnen. Der Sporthandel ist begierig auf neue Trends, denn insgesamt schwächelte die Branche, seit die Haushaltseinkommen nicht mehr so wachsen wie vor der Krise.
Saison startete erfreulich
Die Wintersaison im Vorarlberger Sporthandel startete aber erfreulich. Besonders der November erfüllte hochgesteckte Erwartungen, so der Geschäftsführer von Sport Eybl in Hohenems, Ronald Hallitsch. Über gute Geschäfte freute sich auch sein Nachbar Horst Mathis, der Sprecher des Vorarlberger Sporthandels in der Wirtschaftskammer ist und dessen Geschäft nur wenige Hundert Meter von Eybl entfernt ist. Bis Dreikönig seien die Geschäfte gut gelaufen, seither sei eine Delle nicht zu leugnen. Bereits nach Weihnachten setzte der Ausverkauf im Sporthandel ein, „da kann man nichts mehr ändern“, so Mathis im Gespräch mit den VN.
Mit dem „Sale“ hadert aber die Industrie. Für den Branchensprecher der Skiindustrie in Österreich, Fischer-Chef Franz Föttinger, sind die Preiskämpfe „eine Katastrophe, weil das Produkt entwertet wird“. Assisistiert wird ihm von Atomic-Chef Wolfgang Mayerhofer, der gegenüber der APA meinte: „Der Abverkauf müsste nicht so früh starten, Schnee ist immer noch gekommen.“ Der Verkauf von Skiern hat sich 2013/14 auf niederem Niveau stabilisiert. Gegenüber den „goldenen Zeiten“ in den 80er-Jahren ist der Verkauf jedoch um über 50 Prozent zurückgegangen, heuer werden in Österreich noch rund 350.000 Paar Ski verkauft.
Der Sporthandel hat österreichweit mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen, im Vorweihnachtsgeschäft wurden 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr umgesetzt. Vorarlberg hat es etwas besser: Hallitsch und Mathis sind froh über die Schweizer Kunden, die den Weg über die Grenze finden. „Die legen auf Beratung und Service größten Wert“, so Mathis, der inzwischen einer der wenigen übriggebliebenen Fachhändler im Rheintal ist. Etwas Luft dürfte der Branche in Vorarlberg der Rückzug des steirischen Händlers Gigasport und die Schließung von Intersport im Bregenzer GWL verschafft haben. Aber die Hoffnung auf neue Trends, die bei der ISPO geboren werden, ist bei den Händlern ungebrochen.
Die fetten Jahre sind vorbei. Aber wir sind gut aufgestellt.
Ronald Hallitsch, Sport Eybl
Der Sporthandel
» Rund 200 Betriebe (inklusive Zweiradfachhandel)
» Beschäftigte: 1200 inkl. Lehrlinge
» Umsatz: ca. 100 Millionen Euro
» Viele spezialisierte Betriebe, z. B. Billiard, Eishockey, Reiten oder Klettern.