„100 Millionen Euro für die Region“

Markt / 09.02.2014 • 20:14 Uhr

Attraktive Skigebiete sind für Regionen wie den hinteren Bregenzerwald lebenswichtig.

Au. „Ich freu mich, wenn es bei uns einen Stau hat“, sagt Albert Beer, der in Au ein Installationsunternehmen mit 18 Mitarbeitern führt. Ein gutes Auftragspolster hat der Handwerker, weil die Tourismuswirtschaft ein guter Auftraggeber ist. „Ich möchte nicht wissen, was ohne Tourismus wäre.“

Ob die Gäste kommen oder nicht, das hängt vor allem vom Skigebiet ab. Die Größe eines Skigebietes, die Schneesicherheit und die Pisten geben (in dieser Reihenfolge) den Ausschlag für die Wahl des Winterurlaubsortes. Deshalb rentiert sich eine 12-Millionen-Euro-Investition wie der Auenfeld-Jet, der Warth-Schröcken mit dem Skigebiet am Arlberg verbindet, nicht nur für die Liftbetreiber. Hotels haben mehr Gäste, Handwerker Aufträge, Händler Kunden. Und Gemeinden Geld, um die Infrastruktur für die Einheimischen ganzjährig aufrechtzuerhalten.

Und es gibt Arbeitsplätze. „Im Winter arbeiten über 500 Mitarbeiter bei den Seilbahnunternehmen des hinteren Bregenzerwaldes und des Lechtals“, betont Günter Oberhauser, Geschäftsführer der Skilifte Warth und Obmann des 3-Täler-Skipasses im Gespräch mit den VN. Ganzjährig bieten die Skilifte der Region rund 100 Personen einen Arbeitsplatz. Die Wertschöpfung, die durch Skifahrer in der Region erzielt werden kann, ist beeindruckend. Mit rund 1.000.000 SkierDays (Gasteintritte) pro Wintersaison in den Skigebieten des hinteren Bregenzerwaldes bringen die Gäste eine Wertschöpfung von über 100 Millionen Euro in die einst arme Region. Auf die Liftkarte entfallen rund 22 Prozent.

Auftraggeber Tourismus

Der große Rest teilen sich Gastronomie, Hotellerie und Skiverleih. Dazu müssen auch die Aufträge der nachgelagerten Wirtschaftszweige addiert werden. „Ohne konkurrenzfähige Skigebiete leidet die ganze Region“, bringt es Bäcker Gebhard Oberhauser auf den Punkt. Er betreibt in Schoppernau die Dorfbäckerei Oberhauser mit 13 Mitarbeitern. „Ohne Tourismus hätten wir höchstens ein Drittel unseres jetztigen Umsatzes“, schätzt er. Hauptabnehmer bei ihm sind Gastronomie und Hotellerie . Die Einheimischen haben dank der Absicherung ganzjährig eine Bäckerei im Ort, das ist nicht einmal im dicht besiedelten Rheintal noch selbstverständlich. Und auch nicht selbstverständlich ist, dass sich in einem Bergdorf wie Damüls ein Elektrikerbetrieb mit 15 Mitarbeitern etablieren kann. „Unsere Aufträge stammen zu nahezu 100 Prozent aus dem Tourismus“, sagt Unternehmer Karl Türtscher, der auch Vizebürgermeister von Damüls ist. Die Skiverbindung Mellau-Damüls hat sich auf den Skiort positv ausgewirkt: 500 neue Betten, Aufträge für die Wirtschaft und Geld für Investitionen in der Gemeinde.“ Das untermauert auch der Schröckener Bürgermeister Herbert Schwarzmann: „Ohne Tourismus könnten andere Betriebe nicht existieren. Und auch die Landwirtschaft nicht.“