Rekordjahr für den Wälder Tourismus

VN / 20.11.2025 • 14:50 Uhr
Bergsommer liegt im Trend: Sommer- und Wintersaison haben sich 2024/25 weiter angeglichen. Die Differenz schrumpfte auf rund 110.000 Nächtigungen, vor zehn Jahren waren es noch mehr als 200.000. PETER STRAUSS
Bergsommer liegt im Trend: Sommer- und Wintersaison haben sich 2024/25 weiter angeglichen. Die Differenz schrumpfte auf rund 110.000 Nächtigungen, vor zehn Jahren waren es noch mehr als 200.000. Peter Strauss

Dank starkem Sommer brachte das Tourismusjahr 2024/25 insgesamt ein erfreuliches Ergebnis.

Egg Wenn der Bregenzerwälder Tourismusverband heute, Freitag, in Riefensberg zu seiner Generalversammlung zusammenkommt, dann dürfen sich die Delegierten über den Bericht von Geschäftsführerin Conny Kriegner freuen, denn dieser beinhaltet unter anderem eine glänzende Nächtigungsstatistik für das Tourismusjahr 2024/25 (1. November 2024 bis 31. Oktober 2025): Mit 1.882.911 Übernachtungen wurde das bisherige Rekordjahr (2015/16 – 1,862 Millionen Nächtigungen) um mehr als 20.000 Übernachtungen oder 1,1 Prozent übertroffen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2023/24) betrug die Steigerung fast 30.000 Nächtigungen oder 1,6 Prozent.

Damüls hat die leichten Verluste im Winter durch starke Zuwächse im Sommer mehr als wettgemacht.   
Damüls hat die leichten Verluste im Winter durch starke Zuwächse im Sommer mehr als wettgemacht.

Schritte zur Ganzjahresregion

Mit diesem Rekordergebnis war nach dem Winterhalbjahr nicht unbedingt zu rechnen, denn von November 2024 bis April 2025 verzeichnete die Region nur das viertbeste Ergebnis ihrer Geschichte. Das Rekordergebnis ist deshalb vor allem dem nächtigungsstärksten Sommer zu verdanken: Mit rund 47 Prozent Sommer-Übernachtungen und nur noch knapp 53 Prozent im Winter ist der Bregenzerwald weiter auf dem Weg zu einer ausgeglichenen Ganzjahresregion, vor zehn Jahren lag dieser Anteil noch bei 44 Prozent Sommer und 56 Prozent Winter.

Geschäftsführerin Cornelia Kriegner kann der heutigen Generalversammlung eine erfreuliche Nächtigungsbilanz vorlegen.   
Geschäftsführerin Cornelia Kriegner kann der heutigen Generalversammlung eine erfreuliche Nächtigungsbilanz vorlegen.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass heuer beim Sommer-Ergebnis gut 15.000 Nächtigungen “fehlen”, weil in Au drei große Hotels praktisch die halbe Saison wegen umfassender Baumaßnahmen geschlossen waren.

Zur erfreulichen Sommertourismus-Entwicklung in Warth hat auch das einzigartige multifunktionale Basecamp beigetragen,   
Zur erfreulichen Sommertourismus-Entwicklung in Warth hat auch das einzigartige, multifunktionale Basecamp beigetragen,

Geschuldet ist diese Entwicklung vor allem einer deutlichen Belebung der Nebensaison – September und Oktober konnten im Vergleich mit früheren Jahren zuletzt überdurchschnittlich stark zulegen. So wurden seit Corona in den vergangenen fünf Jahren im Oktober jeweils über 100.000 Nächtigungen verbucht, vor zehn Jahren waren es (2014/15) nur 84.000 und 2003/04 gar nur knapp 56.000.

Größter Gewinner im Tourismusjahr 2024/25 war Warth, das gegenüber 2023/24 mehr als 20.000 Nächtigungen zulegen konnte.   
Größter Gewinner im Tourismusjahr 2024/25 war Warth, das gegenüber 2023/24 mehr als 20.000 Nächtigungen zulegen konnte.

Ein starker Abschluss

So auch heuer: Mit gut 107.500 Übernachtungen brachte der Oktober 2025 das zweitbeste Monatsergebnis der Geschichte, nur etwa zwei Prozent unter dem Vorjahresergebnis, als im goldenen Oktober des vergangenen Jahres 110.000 Nächtigungen verzeichnet wurden.

Die Krone in Au war für den Sommertourismus fast ein Totalausfall. Millionen Euro wurden nicht nur in die Krone, sondern auch in den Adler und die Post investiert, um die Auer Tophäuser fit für die Zukunft zu machen.
Die Krone in Au war für den Sommertourismus fast ein Totalausfall. Millionen Euro wurden nicht nur in die Krone, sondern auch in den Adler und die Post investiert, um die Auer Tophäuser fit für die Zukunft zu machen.

Damüls, Mellau, Warth

Über den gesamten Sommer (Mai bis Oktober) gesehen konnten 13 Gemeinden zum Teil kräftig zulegen, neun – allen voran der Sonderfall Au mit minus 16.000 Übernachtungen/12 Prozent – mussten Einbußen in Kauf nehmen.

Am größten war die Freude über die Sommerbilanz in Damüls, das mehr als 12.000 Übernachtungen (11,7 Prozent) zulegen konnte. Mellau (plus 8300 oder 9,9 Prozent) und Warth (plus 5300, 11,7 Prozent) folgen auf den Plätzen. Auch Schröcken konnte gut 4000 Übernachtungen/9,2 Prozent zulegen.

Mit 117.000 Übernachtungen hat Damüls im Sommer sogar Au um rund 700 Nächtigungen übertroffen. Knapp auch der “Kampf” um Platz drei: Mit 92.212 Nächtigungen übertraf Mellau diesmal Schoppernau gerade mal um 141 Übernachtungen.

Damüls einsame Spitze

Über die ganze Saison 2024/25 gerechnet, hat Damüls seine Spitzenposition weiter ausgebaut: Mit einem Zuwachs von knapp 11.000 Übernachtungen gegenüber 2023/24 steigerte sich die Walsergemeinde auf 326.067 Nächtigungen. Damit hat etwa jeder sechste Urlauber (exakt 17 von 100) in Damüls genächtigt. Mit mehr als 20.000 zusätzlichen Nächtigungen legte Warth am stärksten zu (auf gesamt 198.000). Mit 10.029 war der Zuwachs auch in Schröcken (auf 137.000) fünfstellig.

Insgesamt konnten 15 der 22 Gemeinden im abgelaufenen Tourismusjahr Nächtigungszuwächse verbuchen, im Sommer waren es 13. Mit Ausnahme von Au (minus 16.000), Lingenau (minus 2500), Alberschwende (minus 2000) und Sibratsgfäll (minus 1000) lagen die Einbußen aber nur im dreistelligen Bereich. STP