Bausparen bleibt beliebt

61 Prozent der Österreicher haben Bausparvertrag. Einlagen erstmals über 20 Milliarden Euro.
Wien. Der „Bausparer“ ist in Österreich weiter beliebt. Trotz mickriger Sparzinsen bleiben die Österreicher dem Sparbuch und dem Bausparvertrag auch heuer treu, so das Ergebnis einer aktuellen market-Umfrage. 25 Prozent wollen demnach ihr Geld bevorzugt auf einem Sparbuch anlegen und 22 Prozent beim Bausparen. Den Erfolg der Sparform unterlegen auch die gerade veröffentlichten Zahlen der österreichischen Bausparkassen:
Die Einlagen stiegen im Vorjahr erstmals über die 20- Mrd.-Euro-Marke und auch die Neuverträge legten zu. Ausleihungen und Finanzierungsleistung waren leicht rückläufig. Bausparen leiste einen wichtigen Beitrag zum heimischen Wohnbau, aber auch für die Vorsorge, betonten die Chefs der vier heimischen Bausparkassen in einer Pressekonferenz. 2013 sei trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in gutes Jahr gewesen, Sicherheit habe gerade in wirtschaftlich volatilen Zeiten eine besondere Bedeutung, sagte Wüstenrot-Generaldirektorin Susanne Riess, die derzeit Vorsitzende des Arbeitsforums Österreichischer Bausparkassen (AÖB) ist.
Die Bauspareinlagen stiegen im Vorjahr um 1,94 Prozent auf 20,3 Mrd. Euro. Die Ausleihungen verringerten sich leicht auf 19,1 (19,3) Mrd. Euro. Die Zahl der neuen Bausparverträge wuchs um 3,2 Prozent auf 936.868 Stück. Insgesamt betreuten die vier heimischen Bausparkassen 5,090.189 Sparkonten, um 0,67 Prozent weniger als 2012. Die hohe Bauspardichte, wonach 61 Prozent der Österreicher einen Bausparvertrag besitzen, blieb unverändert.
Deutlich gesunken ist die Finanzierungsleistung (Auszahlungen aus Guthaben und vereinbarte Kredite) mit einem Rückgang auf 2,4 (3,1) Mrd. Euro. An staatlicher Bausparprämie wurden insgesamt 52,5 Mill. Euro ausgezahlt. Das ist bedingt durch die Prämienkürzungen, die 2012 noch nicht voll zum Tragen kamen, ein Minus von 21,7 Prozent.
Wichtige Finanzierungsform
Bausparen sei nicht nur eine Spar-, sondern auch eine Finanzierungsform. Die schwächere Finanzierungsnachfrage sei auch durch Niedrigzinskonditionen bei den Partnern zu erklären. Das heiße aber nicht, dass man aus ökonomischen Gründen bei einem solchen Dumpingwettbewerb mitmachen müsse. Heuer entwickle sich die Ansparleistung weiter sehr gut, die Finanzierungsleistung sei in etwa auf Vorjahresniveau.
Kreditnachfrage stagniert
s-Bausparkassen-Chef Josef Schmidinger wies darauf hin, dass die private Kreditnachfrage stagniere und es bei den Wohnbaukrediten leichte Zuwächse gebe. Aktuell setzen die Österreicher eher auf variable Finanzierungen, 90 Prozent der heimischen Wohnbaukredite (inklusive Bankkredite) seien auf variabler Basis. Fixzinsvereinbarungen ziehen aber an. Das Ankurbeln von Geschäften mit Niedrigzinsen könne gut gehen, wenn es 20 Jahre lang Niedrigzinsen gebe, so Schmidinger. Wenn das nicht der Fall sei, könne billiges Wohnen teuer werden.
Raiffeisen-Bausparkasse-
Chef Manfred Url betonte, dass man derzeit in einer Ausnahmesituation bei den Zinsen sei. Wenn man aber wisse, dass dies ewig so bleibe, müsse man sich etwas überlegen. Auf der Einlagenseite sei die Verzinsung bei den Bausparkassen aber noch deutlich besser als andere Angebote. Leistbares Wohnen sei wichtig, betonte Schmidinger. Angesichts des österreichischen Durchschnittseinkommens von rund 1600 Euro stellen wohl 700 Euro für eine 70m2-Wohnung eine Grenze dar, bei der man ansetzen müsse.
Stärker in den Mittelpunkt rücken könnte angesichts der demografischen Entwicklung auch die bereits bestehende Möglichkeit der Pflegefinanzierung. Aktuell spielen Pflege- und Bildungsfinanzierung nur eine geringe Rolle.

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