Wachstum durch steigenden Konsum
Der private Konsum zieht an und sorgt für ein Wachstum von zwei Prozent in Österreich.
Wien, Schwarzach. (VN-sca) Noch merkt der Handel nicht viel von der Konjunkturlokomotive Konsum, die Umsätze machten im Jänner keine Sprünge. Doch die Wirtschaftsforscher sind trotz mieser politischer Stimmung im Lande zuversichtlich, dass der Konsum steigt, und zwar in einem Ausmaß, das die ganze Wirtschaft wachsen lässt. Die Bank Austria veröffentlicht monatlich die Konjunkturindikatoren und ist jedenfalls optimistisch. Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer: „Noch fehlt es der Inlandsnachfrage, insbesondere dem privaten Konsum an Schwung. In den kommenden Monaten wird der private Konsum nach unserer Einschätzung mehr und mehr die Erholung der österreichischen Wirtschaft unterstützen können, so dass für 2014 ein Anstieg des BIP auf breiter Basis von zwei Prozent möglich sein wird.“
Kein weiterer Anstieg
Bruckbauer geht davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt langsam stabilisiert und dass sich dies über eine Verbesserung der Verbraucherstimmung bald auf den Konsum auswirken werde. Im Jänner 2014 lag zwar die Anzahl der Arbeitslosen auf Rekordniveau, doch der Anstieg verlangsamte sich deutlich, der Rückgang der offenen Stellen nahm ab und das Beschäftigungswachstum legte im Jahresvergleich wieder zu. Immerhin: Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist im Jänner mit 7,9 Prozent nicht mehr weiter gestiegen.
Der österreichische Arbeitsmarkt beginnt zu Jahresbeginn 2014 langsam, vom negativen Trend abzuweichen. Im Jahresdurchschnitt 2014 erwarten sich die Wirtschaftsforscher der Bank Austria eine Arbeitslosenquote von 7,8 Prozent, leicht über den 7,6 Prozent des Jahres 2013. Zudem werde der private Konsum in den kommenden Monaten durch reale Einkommenszuwächse, unterstützt durch die niedrige Inflation, gestärkt.
Druck nach oben
Für 2014 geht die „Economics & Market Analysis Austria“-Abteilung der BA von einem Rückgang der Inflationsrate auf durchschnittlich 1,7 Prozent, nach zwei Prozent im Vorjahr, aus. Zwar gehe von den Steuer- und Gebührenanhebungen 2014 ein spürbarer Druck nach oben aus, doch die zurückhaltende Rohstoffpreisentwicklung dämpfe die Inflation, stellen die Marktbeobachter fest. Die Aussichten könnten noch besser sein: Aber nach Berechnungen der Bank Austria werden sich die Steueranhebungen mit einem Viertel Prozentpunkt bei den Preisen niederschlagen.
Die Rohstoffpreisentwicklung dämpft derzeit die Inflation.
Stefan Bruckbauer, Bank Austria