Der Erfolg kommt mit der Selbsterkenntnis

Führungskräfte leben oft im Zwiespalt, sagt Autor Salcher und zeigt Lösungswege.
Schwarzach. Über 200 Unternehmer, Führungskräfte, Ausbilder und junge Menschen gingen gestern Abend in der Götzner Zech World auf eine spannende Reise. Zu Gast war Bestseller-Autor Andreas Salcher, der aufzeigte wieso man erfolgreicher ist, wenn man sich selbst kennt. Seine Erkenntnisse beruhen dabei auf einem hunderte Jahre alten Werk, veröffentlicht vom Jesuiten Baltasar Gracian. 360 Jahre später ist es Salcher, der seine Thesen aufgreift und „decodiert“. Und man fragt sich, wieso dieses „alte“ Wissen gerade heute so aktuell ist wie nie. „Die Technologie hat sich weiterentwickelt. Die Seele hat damit aber nicht Schritt gehalten“, begründet Salcher. Die Menschen hätten sich letztlich in ihrem Denken und Fühlen kaum verändert.
Heute gebe es viele Ängste, vor Jobverlust, vor dem Euro. Und da ist die große Oberflächlichkeit, die Leistungsgesellschaft, die Erwartungshaltung. Zugleich aber auch die tiefe Sehnsucht der Menschen, sich mit sich selbst auseinandersetzen zu wollen. „Zu sagen, ich habe keine Zeit für Selbstreflexion, ist aber die größte Lebenslüge überhaupt“, ist Salcher überzeugt. Denn gerade erfolgreiche Menschen würden sich die Zeit nehmen, sich zu reflektieren. Und Selbsterkenntnis heißt auch das Zauberwort und zugleich das Fazit seines Buches „Erkenne dich selbst und erschrick nicht“. „Viele nehmen sich erst die Zeit wenn was passiert ist, eine Trennung oder ein Jobverlust zum Beispiel“, so der Autor. Schade, denn würde man regelmäßig gewisse Türen öffnen, sei man langfristiger glücklich und erfolgreich – im Job genauso wie im Privaten.
Im täglichen Spannungsfeld
Die Ambivalenz ist groß, sagt Salcher. Auf der einen Seite will man ein besserer Mensch werden, auf der anderen Seite ist man täglich Druck ausgesetzt. Und die wichtigste Herausforderung für Führungskräfte sieht er genau in dieser täglich vorherrschenden Ambivalenz. „Man muss lernen, mit Wiedersprüchen umzugehen. Sich um die Familie kümmern und gleichzeitig erfolgreich im Beruf zu sein. Und das ohne schlechtes Gewissen. Viele zerbrechen daran“, betont Salcher. Dabei dürfe man nicht ausschließlich nach links oder rechts schauen. Sondern sich täglich die Frage stellen, „muss ich das und will ich das?“. Nein zu sagen, bedeute für viele Stress, dabei gehe es darum, sich herauszunehmen was einem wichtig ist. Eine Person brauche schließlich Herz und Hirn. „Und so wird es Phasen geben wo ich mehr für die Familie da bin und Phasen, wo der Job mehr Platz einnimmt“, ist der Autor überzeugt.
Immer schöner und besser
Sich selbst zu erkennen symbolisiert die erste Stufe zur Selbstreflexion. Danach folgt die Selbstbeherrschung. Also in einer Führungsrolle auch zu verstehen, in welcher Welt meine Mitarbeiter leben und wieso ich überlegen muss, wann ich was sage. Die Selbstverwirklichung ist dann die dritte Stufe. „Ein Weg zu einem Leben, das immer schöner und besser wird“, verspricht Salcher.
Die Menschen wollen sich mit sich auseinandersetzen.
Andreas Salcher
„Erkenne dich selbst und erschrick nicht“ von Andreas Salcher, ist erschienen im ecowin Verlag.