So baut man wirklich gut und günstig

Markt / 21.02.2014 • 22:11 Uhr
Autor Thomas Drexel fesselte mit „Best Practice“-Beispielen die Besucher des com:bau-Forums.  Fotos: Steurer
Autor Thomas Drexel fesselte mit „Best Practice“-Beispielen die Besucher des com:bau-Forums. Fotos: Steurer

Architektur-Autor Thomas Drexel fesselte bei der com:bau sein Publikum.

Dornbirn. Von wegen billig. Thomas Drexel, einer der meistgelesenen deutschen Architektur-Autoren, war auf Einladung von Arbeiterkammer und VN zu Gast im com:bau-Forum der neuen Dornbirner Wohnbaumesse, die gestern Premiere feierte. Sein Thema interessierte rund 300 Vorarlberger: Zehn Minuten vor Beginn des ­Vortrages war kein Platz mehr frei. Alle wollten anhand ­seiner Beispiele sehen, wie man die wichtigsten Eigenschaften beim Hausbau unter einen Hut bringt: Nämlich gut, günstig und energieeffizient. Sie wurden nicht enttäuscht.

Der Autor betonte aber auch, dass es vom Bauherrn viel Vorarbeit braucht, um schlussendlich zusammen mit dem Architekten und den bauausführenden Firmen zu einem leistbaren Haus, bzw. einer leistbaren Wohnung zu kommen. „Die Planung beginnt schon vor dem Grundsstückskauf“; es schlage sich auf die Kosten, wie der Untergrund und die Lage sei, es sei auch notwendig, darüber nachzudenken, was man wirklich braucht. „Alles haben und auf nichts verzichten, das geht nicht, wenn man günstig bauen will.“

Dann zeigte er an verschiedenen Beispielen, wie das geht. Die Präsentation dieser „Best Practice“-Modelle ist denn auch der Auftakt des von der Arbeiterkammer und den VN ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs „Vorarlberg-Haus“, bei dem genau das gesucht wird: Nämlich Häuser und Wohnungen in verdichteter Bauweise zu einem leistbaren Preis. Der Autor von über
30 Architekturbüchern, darunter eben solche über leistbares Wohnen, aber auch über exemplarische Energieeffizienz-Häuser, wird auch der Jury des Preises angehören.

Grundrecht Wohnen

Ulrike Stadelmann von der Arbeiterkammer: „Wohnen ist ein Grundrecht und wir wollen mit diesem gemeinsamen Wettbewerb zeigen, wie man die Kosten wieder auf ein leistbares Maß reduzieren  kann.“ Schon bisher habe die AK für eine Förderung, die tatsächlich eine finanzielle Unterstützung ist, gekämpft. Sie sehe außerdem Möglichkeiten für Einsparungen, wenn die Vorschriften entrümpelt werden. Die sieht auch der Geschäftsführer der Vorarlberger Bauinnung, Thomas Peter, wobei er dabei nicht nur das Österreichische Institut für Bautechnik in der Pflicht sieht, das derzeit die Umsetzung von 54 Maßnahmen diskutiert, die aus Vorarlberger Sicht nicht nur entbehrlich sind, sondern auch etliche Tausend Euro Baugeld sparen würden, sondern auch das Land. „Wenn nicht alles umgesetzt wird, muss man über eine eigene Vorarlberger Bauordnung reden“, so Peter. Positiv aus Sicht des deutschen Baufachmannes Drexel ist die schnelle Reaktion der Politik auf die Kritik an Wohnbauförderung und Verordnungen: „Das würde bei uns länger als in Vorarlberg dauern“, stellte er auf der com:bau fest. Die neue Messe hatte gestern einen guten Start: Bereits gegen Mittag waren die Hallen gut besucht, die Aussteller ob des Interesses zufrieden. Wenn das Besucher-Interesse heute und morgen ähnlich rege sei, so Messe-Geschäftsführer Daniel Mutschlechner, dann sei man mit der Premiere zufrieden.

Für die Hauptgesellschafter der Messe waren LH Wallner und Bgm. Kaufmann bei der Eröffnung.
Für die Hauptgesellschafter der Messe waren LH Wallner und Bgm. Kaufmann bei der Eröffnung.

com:bau Fakten

com:bau in Dornbirn

» Wann? heute und morgen, Sonntag, 10 bis 18 Uhr

» Ausstellungsbereiche: Planung, Finanzierung, Rohbau/Sanierung, erneuerbare Energie, Haustechnik/Installation, Ausbau, Außenbereich, Immobilien

» Vorträge im com:bau-Forum sowie Exkursionen zu Bauten in Vorarlberg

» Infos: combau.messedornbirn.at