Statt Frust neue Perspektiven

Schwieriger Winter fürs Montafon. Nun soll es aufwärts gehen – vielleicht sogar mit einer Vorarlberg-Skicard.
Schwarzach. (VN-sca) Vor einem Jahr war die Stimmung bei den Treffen der Montafoner Skipool-Partner auf dem Tiefpunkt, das Gesprächsklima so eisig, dass man via Anwalt miteinander verkehrte. Es ging um die Verteilung der Gelder der gemeinsamen Montafon-Card, um deren Auszahlung an die Liftgesellschaften, um Gratiskarten und zu allen anderen Zwistigkeiten auch noch um die Untreue eines Angestellten. Nur mit Ach und Krach einigte man sich wieder auf ein gemeinsames Angebot.
Durchwachsene Saison
Das einige Wochen später schon wieder zur Disposition stand. Als Illwerke-Tourismus und die Skilifte Gargellen mitteilten, dass sie Mitglied beim Drei-Täler-Skipass sein werden, waren die Silvretta-Montafon-Manager vor den Kopf gestoßen. Nachdem auch das Skigebiet Sonnenkopf in den Verbund aufgenommen war und mit den Arlberg-Skiliften eine Sonderreglung getroffen wurde, waren die Montafoner nämlich außen vor. Das zeigte sich auch beim Kartenverkauf. Nach einer durchwachsenen Tourismussaison mit einem Nächtigungsminus von rund drei Prozent (im Jänner waren es fast 10 Prozent) und Spekulationen, ob es wieder eine gemeinsame Karte fürs ganze Tal gibt, laufen nun intensive Gespräche. So „konstruktiv“, dass man sogar über eine gemeinsame Saisonkarte für ganz Vorarlberg nachdenkt.
Für die Hoteliers, die bei Platzen des Pools mit Nachteilen rechnen, gibt es jedenfalls Entwarnung: Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon, und Hannes Jochum, Geschäftsführer beim Illwerke-Tourismus, beide neu in ihren Positionen – versichern, dass man auf gutem Weg zu einer Lösung sei. Am Montag werden die Partner inklusive dem Geschäftsführer der Skilifte Gargellen, Thomas Lerch, die Eckdaten für den Weiterbestand des Skipools ausverhandeln, in einer weiteren Runde am Dienstag, bei der Christof Germann für die vkw-illwerke und Peter Gaugg namens SiMo-Hauptaktionär BTV dabei sein werden, sollen ein neuer Vertrag unterzeichnet werden. Involviert war auch Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser: „Wir haben sehr intensiv verhandelt. Und ich bin mir sicher, dass es eine Lösung gibt, die für das ganze Tal gut ist.“ Sprich: Das attraktive Kartenangebot für die Urlauber wird es auch in der kommenden Saison geben.
Die Stimmung bei den Montafoner Skimanagern ist derzeit wirklich gut. Denn wenn nächste Woche die Montafon-Card in trockenen Tüchern ist, will man nochmals das Thema „Vorarlberg Skicard“ angehen. Günter Oberhauser, „3 Täler“ Touristik GmbH, jedenfalls freut sich auf „konstruktive Gespräche“. Und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, der sich im vergangenen Jahr eine Abfuhr der Skiliftgesellschaften holte, ist optimisisch: „So nah waren wir noch nie dran.“
Noch nie waren wir einer Ländle-Saisonkarte so nahe.
LSth. Karlheinz Rüdisser