Projekte setzen sich über CIMA-Studien hinweg

Aktueller Fall zeigt, wie mit bisherigen CIMA-Studien im Land umgegangen wird.
Feldkirch. Die aktuelle CIMA-Studie zur Einzelhandelsentwicklung im Vorarlberger Rheintal und im Walgau liegt schon seit Längerem vor – jedoch nur der Landesregierung. Wie die VN berichteten, wurden die Ergebnisse bereits einem ausgewählten Gremium in der Wirtschaftskammer vorgestellt, der Öffentlichkeit werden die Ergebnisse jedoch weiterhin vorenthalten. „Das klingt nicht nach offener und transparenter Diskussion, sondern eher nach ‚Ausmauscheln im stillen Kämmerlein‘“, meint der Wirtschaftssprecher Bernd Bösch. Die Vorarlberger Grünen fordern deshalb nun eine öffentliche Präsentation der CIMA-Studie zur Einzelhandelsentwicklung.
Anfrage der Grünen
Für die Einzelhandelsentwicklung in Gemeinden und Städten sei aber von entscheidender Bedeutung, ob in den nächsten Jahren ein weiteres Wettrüsten an den Ortsrändern – zum Beispiel in Bludenz, Feldkirch/Rankweil oder Dornbirn – stattfinden werde oder nicht, gibt Bösch zu Bedenken. Er will daher in einer Anfrage von Landesstatthalter Rüdisser wissen, wann die Studie tatsächlich fertiggestellt worden sei und was gegen eine öffentliche Präsentation spräche.
Gegen weiteren Ausbau
Eindeutig gegen einen Ausbau der Handelsflächen im Kreuzungsbereich B190/L52 sprach sich die CIMA vor zwei Jahren aus. Sowohl auf Rankweiler, als auch auf Feldkircher Seite wurden damals Projekte auf Eis gelegt. Erst sollte die aktuelle Studie, in der die Gesamtsituation in Vorarlberg dargelegt wird, weitere Aufschlüsse bringen.
Wie die VN nun exklusiv in Erfahrung bringen konnten, wartete man einerseits die Ergebnisse der aktuellen Studie längst nicht mehr ab, und andererseits setzte man sich über die Ergebnisse der damaligen Studie hinweg. Denn: Der damals auf Eis gelegten Mediamarkt-Erweiterung wurde nun doch stattgegeben. Obwohl der Studienautor damals schrieb: „Der Antrag auf Umwidmung der restlichen „autoaffinen“ Flächen auf „sonstige Waren“ erscheint aus fachlicher Sicht kritisch.“
Aus dem Feldkircher Rathaus hieß es dazu, dass bereits 2010 eine privatrechtliche Vereinbarung mit dem EKZ-Betreiber ausgearbeitet wurde, um die innerstadtrelevanten Branchen mit der Erweiterung nicht zu konkurrenzieren. Murauer prognostizierte in seiner Studie dennoch: „Der Umsatz der restlichen Elektrobetriebe in der Innenstadt geht um 5,8 Prozent zurück.“
Sei es wie es wolle, wie Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser bereits betonte, hat der Ausgang der Studie keine Auswirkung auf bereits durchgewunkene Projekte.