Verhängnisvolle Managementfehler

Markt / 05.05.2014 • 21:56 Uhr

Über 3266 Firmen wurde im vergangenen Jahr ein Insolvenzverfahren eröffnet.

Wien. Die häufigste Ursache für Firmenpleiten in Österreich waren im Vorjahr mit 71 Prozent Managementfehler. Demgegenüber gab es nur in 19 Prozent der Fälle externe Auslöser wie eine geänderte Marktlage oder Krankheit. Kapitalmangel war in 10 Prozent der Insolvenzen verantwortlich, so der Kreditschutzverband KSV 1870. Insgesamt wurde 2013 über 3266 Unternehmen in Österreich ein Insolvenzverfahren eröffnet. In 2193 Fällen wurde ein Verfahren mangels Masse abgewiesen. Generell waren die heimischen Unternehmen aber erfolgreich: Laut KSV sind nur 1,3 Prozent gescheitert.

Betriebliche Fehler

Bei den Managementfehlern ist mit 47 Prozent der Großteil auf innerbetriebliche Fehler und Verlustquellen ­zurückzuführen. Es fehlte der kaufmännische Weitblick (36 Prozent), Kalkulationsfehler und Produktionsmisserfolge (5 Prozent) wurden gemacht und die Wirtschaftslage zu wenig beobachtet
(6 Prozent).

In 17 Prozent der Insolvenzfälle wurde fahrlässig gehandelt. Persönliches Verschulden führte bei 7 Prozent der Unternehmen in die Insolvenz – dabei gab es überhöhte Entnahmen im Privatbereich (1 Prozent), Unternehmer vernachlässigten die Geschäftsführung (2 Prozent) und setzten betrügerische Handlungen (4 Prozent).

Bei den externen Ursachen waren mit 14 Prozent oftmals die geänderte Marktlage, Konkurrenzsituation, Kreditrestriktionen und Lohn- und Steuererhöhungen ausschlaggebend. Eine nur geringe Rollen spielten die Insolvenz von Abnehmern
(1 Prozent), der Ausfall von Lieferanten (1 Prozent) und Krankheit (3 Prozent).

Kaum Veränderungen

Das sind ähnliche Ergebnisse wie im Jahr 2012, wo ebenfalls der Großteil der Insolvenzen auf persönliches Verschulden zurückzuführen war. „Veränderungen sind nur in längeren Zeitabständen von etwa zehn Jahren feststellbar“, sagt Hans-Georg Kantner vom KSV 1870.