Entsorgung braucht Kostenwahrheit

Markt / 23.05.2014 • 21:05 Uhr
Wieland Hofer, Hans Roth und Robert Gruber fordern Chancengleichheit im Entsorgungsgewerbe.  Foto: VN/Steurer
Wieland Hofer, Hans Roth und Robert Gruber fordern Chancengleichheit im Entsorgungsgewerbe. Foto: VN/Steurer

Die österreichischen Entsorger „bitten“ um Chancengleichheit. 

Schwarzach. (VN) Die österreichischen Entsorger sehen sich derzeit etwas im Abseits. Statt den „Bestbieter“ wählen nämlich immer mehr Kommunen den „Billigstbieter“, stellt der gestern gewählte Präsident des Verbandes, der steirische Entsorgungsunternehmer Hans Roth, im Gespräch mit den VN fest. Kein ganz neues Thema, aber aus Sicht der Entsorger wird die Situation in ganz Österreich für die Betriebe immer schwieriger.

Die Branche in Österreich sei auch international Innovationsführer, das zeige gerade der Vergleich mit der Schweiz, betont der Vorarlberger Regionalsprecher des Verbandes österreichischer Entsorgungsbetriebe, Wieland Hofer: „Die Schweiz ist bei der Entsorgung auch sehr gut, liegt aber bei der Recyclingquote weit hinter Österreich.“

Der Verband mit 200 Mitgliedsunternehmen und rund 43.000 Mitarbeitern will, dass bei Ausschreibungen regionale Aspekte sowie die Investitionen in neue Technik berücksichtigt werden. Man fordere das nicht, „wir bitten die Kommunen darum“, so der neue Präsident. Ein Dorn im Auge sind den Entsorgern freilich die Wertstoffzentren der Gemeinden, die mit öffentlichem Geld errichtet werden und die Betriebe direkt konkurrenzieren. „Dabei geht es um Kostenwahrheit“, so die Branchenvertreter, die auch darauf aufmerksam machen, dass ihr Angebot, den Abfall vor der Haustüre abzuholen, besser ist als die Option der Gemeinden, nämlich die recyclbaren Stoffe abzugeben. Gestern hatten die Entsorger Gelegenheit, diese Themen mit Vorarlbergs Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser zu diskutieren.