“Wichtige Projekte sind eingeleitet”

Standortvergleich wichtig für die weitere Wirtschaftspolitik des Landes.
Schwarzach. (VN-sca) Vorarlberg hat gute Karten im Wettbewerb der Regionen. Damit es so bleibt, gilt es aber auch, jene Ergebnisse zu verbessern, in denen Vorarlberg hinten liegt. Drei Fragen an Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser.
Die Standort-Studie sieht in Vorarlberg Defizite in der universitären Ausbildung. Gibt es Handlungsbedarf oder reicht uns eine Fachhochschule?
Rüdisser: Vorarlberg ist ein Wirtschaftsstandort mit einem sehr breiten Branchen- und Technologiemix. Wir verfügen über eine dichte und hochwertige schulische Infrastruktur, eine international anerkannte duale Ausbildung und ein breites Weiterbildungsspektrum, das ergänzt wird durch überregionale Bildungs- und Hochschuleinrichtungen. Das Studienangebot der Fachhochschule setzt auf qualitative und moderne Studieninhalte, Innovation, Praxisnähe und internationale Ausrichtung. Ergänzt wird das universitäre Weiterbildungsangebot durch überregionale Hochschuleinrichtungen, die von Vorarlberger Studierenden in Anspruch genommen werden. Wir haben kein Defizit in der universitären Ausbildung, sondern verfügen mit der FH und dem überregionalen Hochschulangebot über ein Spektrum, das den Anforderungen unserer Wirtschaft entspricht. Aufgrund der hohen Arbeitsplatzqualität in der Vorarlberger Wirtschaft bleiben Absolventen der FH unserem Standort oft erhalten. Hinzu kommt, dass unser Bundesland auch für internationale Fachkräfte aufgrund der Karrierechancen attraktiv ist.
So erfolgreich Vorarlberger Firmen sind: Wenn nicht genügend Platz vorhanden ist, werden sie über kurz oder lang abwandern. Welche Pläne gibt es, um dies langfristig zu verhindern?
Rüdisser: Im Rheintal-Walgau konzentrieren sich Industrie und Gewerbe, während in den Talschaften der Tourismus sowie das Gewerbe gesunde Strukturen entwickeln. Vorarlberg zählt zu den wirtschaftsstärksten und lebenswertesten Regionen Europas. Für die langfristige Weiterentwicklung stellt die knapper werdende Ressource Boden eine Herausforderung dar. Gerade im Rheintal-Walgau ist ein besonderer Bedarf an geeigneten und verfügbaren Betriebsflächen gegeben, den es zu decken gilt. Die Bestrebungen der Wirtschaftspolitik werden in den nächsten Jahren darauf ausgerichtet sein, unter Berücksichtigung der Interessen verschiedenster Anspruchsgruppen Betriebsflächen mit guter Infrastruktur im Rahmen gemeindeübergreifender Betriebsentwicklungskonzepte zu entwickeln.
Infrastruktur: Vorarlberg liegt zwar in der Mitte Europas, ist aber im Wirtschaftsverkehr mit einigen Engpässen behaftet. Im Schienenverkehr naht Entspannung, wie sieht es auf den Straßen aus?
Rüdisser: In den vergangenen Jahren wurden wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte in den Bereichen Schiene und Straße eingeleitet. Große Bedeutung hat dabei der Ausbau der Schieneninfrastruktur. Mit dem Ausbau der Güterbahnhöfe Wolfurt und Ludesch kann eine
deutliche Verbesserung in diesem Bereich erzielt werden.