776 Millionen Euro Nettogewinn

Markt / 06.08.2014 • 20:48 Uhr
776 Millionen  Euro Nettogewinn

Bank Austria mit Gewinnanstieg. Russland soll Ergebnisbringer bleiben.

Wien. Für das zweite Quartal 2014 weist die Bank Austria insgesamt einen Nettogewinn von 426 Mill. Euro (erstes Quartal: 351 Mill. Euro) aus – insgesamt sind das 776 Millionen Euro für die ersten sechs Monate und ein Plus von 43,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bankchef Willibald Cernko spricht von einem „guten zweiten Quartal“. Das Ergebnis resultiere primär aus striktem Kosten- und Risikomanagement, dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass man strukturell vor großen Herausforderungen stehe. Die um 17 Prozent höheren Bankenabgaben konterkarierten zunehmend die Sparbemühungen des Hauses. Die Bank Austria hat Ende des Vorjahres eine neue Welle beim Personalabbau in Österreich angekündigt. Davon sollten bis 2015 bis zu 850 der damals rund 9900 Beschäftigten betroffen sein. Gut die Hälfte sei bereits realisiert, so Cernko.

Er hält es zudem für angeraten, „das Osteuropa-Engagement der heimischen Banken bei allen aktuellen Herausforderungen nicht systematisch krank zu reden“. Er spricht weiterhin von einer Erfolgsgeschichte.

Kein Rückzug aus Ungarn

Die Ukraine-Banktochter ist mittlerweile nicht mehr in der „CEE“-Division in der Bank-Austria-Bilanz verbucht. In der Ostbankendivision selbst weist die Bank bis Juni nach einem deutlichen, 25-prozentigen, Rückgang der Kreditrisikokosten einen Nettogewinn von 574 (619) Mill. Euro aus. Der Betriebsgewinn (nach Kreditrisiko) aus dem Ostgeschäft lag mit 775 Mill. Euro um 3,5 Prozent unter Vorjahr, wechselkursbereinigt darüber. Einen Rückzug aus Ungarn schloss Cernko heute hingegen dezidiert aus. Die dortige Bank schrieb trotz Beeinträchtigungen durch die neuen Bankengesetze auch im Halbjahr Gewinn, vor Steuern waren das rund 12 Mill. Euro, allerdings war das ein Einbruch um 60 Prozent. Dennoch soll die Ungarnbank auch im Gesamtjahr Profit abwerfen.

Sanktionen kosten

Und Russland soll bei der Bank Austria bzw. im ganzen UniCredit-Konzern weiter ein wesentlicher Ergebnisbringer bleiben. Cernko beziffert die mit den Spannungen und westlichen Sanktionen erwarteten Erlöseinbußen in Russland heute mit 10 bis 15 Mill. Euro. Was die Krise und die Sanktionen nachhaltig kosten, kann die Bank im klassischen Sinn nicht beantworten. Die russische Bank mache lokales Geschäft, das lokal refinanziert sei. Die Assetqualität liefere „keinen Grund für albtraumähnliche Zustände“, so Cernko.