Über 30 Mill. Euro für erfolgreiche Skisaison

Markt / 05.09.2014 • 22:23 Uhr
Spektakuläre Baustelle: Am Hochjoch entsteht derzeit Vorarlbergs größtes Liftprojekt, die neue Panoramabahn. Foto: VN/Steurer
Spektakuläre Baustelle: Am Hochjoch entsteht derzeit Vorarlbergs größtes Liftprojekt, die neue Panoramabahn. Foto: VN/Steurer

31 Millionen für zwei Seilbahnprojekte, Beschneiung und mehr Service für die Gäste.

Schwarzach. Der vergangene Winter sitzt vielen Vorarlberger Seilbahnern noch in den Knochen. Es wollte einfach nicht schneien und die Temperturen waren oft zu hoch für die künstliche Beschneiung. Die Temperaturen bleiben unberechenbar, der Schneefall aber wird weiter professionalisiert. Statt in neue Liftprojekte investieren heuer die meisten Skiliftgesellschaften in die Verbesserung ihrer Beschneiungsanlagen.

Groß-Projekt am Hochjoch

Das größte Skiliftprojekt entsteht derzeit im Montafon: 12,5 Mill Euro investiert Silvretta Montafon am Hochjoch in die Panoramabahn. Eine 8er-Gondelbahn verbindet Kapell mit Grasjoch. Weitere 2,5 Millionen kosten neue Beschneiungsanlagen und der Bau neuer Pisten und Skirouten, so Roman Sandrell, Bergbahnleiter bei der Silvretta Montafon.

Deutlich weniger wird heuer beim Illwerke-Tourismus ausgegeben, da keine neue Seilbahn auf dem Plan steht. Geschäftsführer Hannes Jochum: „Wir bauen die Beschneiungsanlagen am Golm aus, das wird rund 700.000 Euro kosten.“ Mehr Schnee in kürzerer Zeit ist das Ziel, denn in exponierten Lagen war es im vergangenen Winter schwierig, die entsprechenden Mengen weißer Kristalle zu platzieren. Mit Baggern und „schwerem Gerät“ werden die bestehenden Pisten optimiert. Auf dem Programm der Montafoner steht auch die Verbesserung der Gästebetreuung. Alles in allem wird rund eine Million Euro in die neue Saison gesteckt.

Das zweite Seilbahnprojekt nimmt derzeit in Damüls Gestalt an: Die seit 1982 bestehende Sunneggbahn wird modernisiert. 7,3 Mill. Euro kostet der Umbau zu einer kuppelbaren 6er-Sesselbahn, so Seilbahnen-Geschäftsführer Markus Simma. Ziel: Mehr Komfort und größere Kapazität.

Am Arlberg wird die Landwirtschaft der Liftgesellschaft ausgebaut, so Geschäftsführer Michael Manhart. Ein Stall für die schottischen Rinder, die die Hänge lawinensicherer treten, wird im Herbst eingeweiht, die Weideflächen ausgebaut. Zusatznutzen: Nach dem Fleisch der Rinder besteht große Nachfrage. Und Landwirtschaftsförderung gibt es auch.

Während am Auenfeldjet die Begrünungsarbeiten ob des verregneten Sommers in Verzug sind, kommt Manhart auch mit der Beschneiungsanlage in Schröcken nicht so recht weiter: „Wir wollen, dass alle Nutznießer mitfinanzieren. Bevor das nicht gewährleistet ist, machen wir keine Eingabe“, droht er in Richtung Warth und Oberlech, die nicht zahlen wollen. Es geht um 720.000 Euro. Aktuell werden aber Pisten optimiert, Gefahrenstellen eliminiert. Genaue Summen nennt Manhart nicht, aber rund einer Million Euro werden die Maßnahmen kosten.

Lawinensicherung und Geländeverbesserungen stehen in Warth auf dem Programm. 1,5 Millionen Euro kosten die Ausbaumaßnahmen, nochmals 400.000 Euro werden für neues Gerät ausgegeben, sagt Skilifte-Warth-Geschäftsführer Günter Oberhauser. Bedeutend höher sind die Aufwendungen ins Skigebiet Kanzelwand-Fellhorn im Kleinwalsertal: Über fünf Millionen Euro werden in Sicherheit und Verbesserung der Pisten investiert, z.B. 2,8 Mill. Euro in Verbauungen und eine sogenannte Gasex-Anlagen, mit welchen ein kontrollierter Lawinenabgang ausgelöst werden.

Hotellerie investiert

Seilbahnbauer Doppelmayr ist mit den beiden Vorarlberger Aufträgen zufrieden, so Ekkehard Assmann, man liege damit gut im Schnitt. Im vergangenen Jahr investierte die Seilbahnwirtschaft 45 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es nur die Hälfte. Für Christian Schützinger, Vorarlberg Tourismus, ist es wichtig, dass das Angebot ständig verbessert wird. Die heurigen Maßnahmen gehen für ihn in die richtige Richtung. Der große Investitionsschub in Beschneiungssysteme im Jahr 2007 habe sich spätestens im vergangenen Jahr bezahlt gemacht, „denn ohne Beschneiung wäre nichts mehr gegangen“, so der Touristiker. Landesstatthalter Rüdisser verweist auf die hohen Investionen der Hotellerie in diesem Jahr. Rund zwanzig Hotels wurden neu- oder umgebaut,  macht nochmals rund 20 Mill. Euro (die VN berichteten).

Hotellerie

Aktuelle Projekte

» Montafon: Sporthotel (Renovierung Restaurant Fässler), Hotel Verwall, Gaschurn; Hotel Montafoner Hof, Tschagguns

» Alpenregion Bludenz: Hotel Valschena, Brand; Propstei St. Gerold; Alpen Resort Walsertal, Faschina; Das Schäfer, Fontanella;, Restaurant Frööd, Brand

» Bregenzerwald: Gesundhotel Bad Reuthe; Bödele Alpenhotel; Schneiderei Schoppernau; Hotel Engel, Mellau; Hotel Walliserstube, Damüls

Arlberg: Umbauten in folgenden Lecher Beherbergungsbetrieben: Hotel Schmelzhof, Hotel Schranz, Hotel Sandhof, Haus Braunarl, Lerchenhof, Goldener Berg (Eingangshalle); Zürs: Hotel Zürsersee, Hotel Zürserhof.