Bertsch näher bei den Kunden und Technikern

Zwei Fliegen auf einen Streich. Bertsch Energy eröffnet Niederlassung in Wien.
Wien, Bludenz. Zentral- und Osteuropa sind für den Bludenzer Anlagenbauer Bertsch traditonell starke Märkte. Um diese noch besser bearbeiten zu können, hat nun die Sparte „Bertsch Energy“ am bestehenden Stützpunkt der Firmengruppe in Wien die Kapazitäten ausgebaut. In Wien ist die Bertsch-Laska angesiedelt, die seit 1994 zur Unternehmensgruppe zählt. Das Unternehmen mit Niederlassungen in Moskau, Krasnodar, Minsk und Vilnius liefert komplette Verarbeitungslinien und Einzelmaschinen für die fleischverarbeitende Industrie.
Dynamische Entwicklung
Der Geschäftszweig Energy entwickelte sich in den vergangenen Jahren dynamisch, doch die Situation in den klassischen Märkten ist schwierig. Möglichkeiten sieht man vor allem in Zentral- und Osteuropa, heißt es seitens des Unternehmens anlässlich der Eröffnung der Wiener Niederlassung. Konkret ist in der Wiener Baumgasse nun die Sparte „Feststoff-Kesselanlagen“ angesiedelt, welche auch vertrieblich von Wien aus geleitet werde, wie der Geschäftsführer der Gesellschaft, Gernot Kranabetter, gegenüber den VN betonte.
In diesem Geschäftsfeld befasst sich das Unternehmen vorwiegend mit Biomassekraftwerken zur Erzeugung von Dampf und Strom mit einer Anlagengröße bis 80 to Dampf pro Stunde und einer elektrischen Leistung bis 20 MW. Bertsch verfügt über zwei Technologien – Rost- und Wirbelschichtfeuerung – und beliefert damit verschiedene Industrien, wie Energieversorger, Sägewerke oder die Papierindustrie. In den vergangenen Jahren wurden über 20 solche Anlagen an namhafte Kunden ausgeliefert.
Zweiter Vorteil
Neben der Nähe zu den Kunden hat die Wiener Niederlassung einen zweiten Vorteil: „Gerade für die von uns im technischen Bereich gefragten Mitarbeiter ist die Bundeshauptstadt Wien eine ideale Quelle für hochqualifizierte Fachkräfte“, die auch dort bleiben wollen und nicht unbedingt nach Bludenz ziehen würden. Und die heutigen Kommunikationsmittel überbrücken die Distanz Vorarlberg-Wien ohne größere Umstände, stellt Kranabetter fest. Ingenieure für unterschiedliche Arbeitsgebiete werden von Wien aus für die zentralen Bereiche in Bludenz tätig sein. „Auch die Verfahrungstechnik und Entwicklungsabteilung ist in unserer neuen Niederlassung angesiedelt.“
Auch die aktuelle Geschäftslage gab Anlass zu dieser „Umsiedlung“. Aufgrund der aktuell schwierigen Situation in den angestammten Märkten im deutschsprachigen Raum – Stichwort „Energiewende in Deutschland“ – werde man in Zukunft unter anderem das über Jahrzehnte aufgebaute Vertriebs-Know-how, verbunden mit der bei Bertsch-Laska etablierten Struktur in Ländern wie Russland, Weißrussland oder dem Baltikum für die Bertsch Energy nutzen. „Daher hat es sich natürlich angeboten, am Standort Wien freie Raumkapazitäten zu nutzen.“

Energy – Marktpotenzial im Osten.
Bertsch-Gruppe
» Gegründet: 1925, Familienbetrieb
» Geschäftsführung Bertsch Holding: Hubert Bertsch, Gernot Kranabetter
» Geschäftsbereiche: Bertsch Energy, Bertsch Foodtec, Bertsch-Laska
» Niederlassungen: Deutschland, Italien, Polen, Litauen, Weißrussland, Russland, Schweiz