Großes entsteht oft im Kleinen
Große Erfindungen wurden in kleinen Werkstätten gemacht; in winzigen Büros oder auch nur im Kopf entstanden Ideen, die die Welt verändert haben. Auch jene Konzerne, die heute Zehntausende Mitarbeiter beschäftigen, haben klein angefangen. Heute abend werden bei der Veranstaltung „Vorarlbergs beste Klein- und Mittelbetriebe“ wieder Unternehmer ins Rampenlicht geholt, die in bester Tradition ihren Beitrag dazu leisten, dass es uns allen gut geht.
Unternehmer beuten sich selbst aus: Sie arbeiten sehr oft bedeutend länger als 40 Stunden. Sie verzichten auf angemessene Bezahlung, wenn es die Lage erfordert. Sie haben keine Abteilungen, die sich um Verkauf, um Marketing oder ums Recht kümmern. Mit bürokratischen Hemmnissen müssen sie selbst fertig werden, und sie tragen die Verantwortung, wenn sie vergessen, das Feld B im Formular Z auszufüllen. Unternehmer sein ist kein Honiglecken, auch wenn bei mancher Gelegenheit genau das Gegenteil behauptet wird.
Kleine und mittlere Unternehmen sind ihren Mitarbeitern treue Arbeitgeber. In den noch nicht so lange zurückliegenden Krisen waren sie es, die ihre Mitarbeiter auch bei schütterer Auftragslage weiterbeschäftigt haben. Das hohe Lied auf die Kleinen und mittleren Unternehmen wird heute Abend also zurecht angestimmt. Und es ist zu hoffen, dass viele einstimmen. Vor allem aus der Politik und Verwaltung. Als Geschenk könnten sie beispielsweise Verwaltungsvereinfachungen für die kleinen Unternehmen mitbringen. Oder Steuererleichterungen versprechen. Denn es sind auch die Unternehmer, die für ihre Mitarbeiter brutto mehr als das Doppelte bezahlen, was diesen schließlich auf dem Konto bleibt.
Über 120 Firmen haben sich auch heuer der Jurierung mit ihrer Geschäftsidee und ihren Leistungen gestellt. Um ehrlich zu sein: Alle haben sie eine Auszeichnung verdient, und das ist nicht nur eine Floskel. Denn egal, was sie machen, sie tun es mit großem Engagement. Sie nehmen viele Unannehmlichkeiten in Kauf, um ihren Traum von der Selbstständigkeit zu leben. Sie verfolgen ihr Ziel, obwohl auf dem Weg viele Hindernisse lauern, die Durchhaltekraft verlangen.
In kleinen Firmen entsteht Großes, aber man muss ihnen die Möglichkeit geben, ihre Visionen umzusetzen. Man muss sie befreien vom Ballast. Und man sollte diesen Unternehmern viel öfter Danke sagen.
andreas.scalet@vorarlbergernachrichten.at, 05572/501-862
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