Alpla baut in China aus

Spät in den Markt eingestiegen, aber seither ist eine rasante Entwicklung zu verzeichnen: Alpla in China. Foto: VN/Sca
Der Vorarlberger Verpackungsspezialist baut in Schanghai ein Kompetenzzentrum.
Schanghai. Alpla expandiert weiter. In China betreibt das Unternehmen bereits jetzt vier sogenannte Basisbetriebe und zwei Inhouse-Werke. Geht es nach dem Willen der Kunden und des Managements, ist das noch nicht das Ende des Engagements in der Volksrepublik. In der Provinz Sezchuan gibt es bislang noch kein Werk der Harder, weil diese Region noch nicht industrialisiert ist. Es ist aber auch erklärte Absicht der chinesischen Regierung, die westlichen Provinzen zu entwickeln. „Taiwan beobachten wir auch“, so der Managing-Director für Greater China, der Frastanzer Roland Wallner, im Gespräch mit den VN. „Greater China“ ist schließlich mehr als das Reich der Mitte, es umfasst auch die Länder rundum. Erst vor drei Wochen wurde das neueste Werk in Betrieb genommen.
Kompetenzzentrum im Bau
Längst über den Beobachtungsstatus hinaus ist das neueste Projekt in Schanghai. Derzeit laufen die Bauarbeiten für das neue Kompetenzzentrum, quasi ein Headquarter für die Aktivitäten. Rund 8500 Quadratmeter stehen ab nächstem Sommer für die Bereiche Technik, Ausbildung, Werkzeugbau, Training und Regionalmanagement zur Verfügung. Rund 120 Menschen werden dort einen Arbeitsplatz finden, lässt Wallner in die Zukunft blicken. Der Bau ist auch ein klares Bekenntnis zu China. „China gehört sicher zu den Fokusmärkten unseres Unternehmens“, bestätigt er.
Für ein gedeihliches Wachstum braucht es auch bestens ausgebildete Mitarbeiter. Deshalb hat Alpla das Projekt „Duale Ausbildung“ in China angeschoben (die VN berichteten). „Gut ausgebildete Mitarbeiter sind ein Erfolgsfaktor für uns“, erklärt Wallner die Ausbildungsinitiative, die schon nach dem ersten Jahr als Erfolg bezeichnet werden kann. Auch die Chinesen sind mit dem Fortschritt der Jugendlichen zufrieden. „In China ist die Ausbildung sehr theorielastig, junge Leute gehen zu 80 Prozent in Schulen und lernen zu 20 Prozent im Betrieb. Wir machen das genau umgekehrt“, fasst er zusammen.
Bei der dualen Ausbildung werden Alpla und Partner Engel Maschinenbau vom WIFI International unterstützt, in Hard betreut Julian Fässler dieses und ein weiteres Lehrlingsprojekt in Mexiko. Lernen können die Jugendlichen die Berufe Metalltechnik und neu auch Kunststoffformgeber. Die Austrian Development Agency (ADA) sorgt in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Entwicklungsbank dafür, dass in die Schulinfrastruktur investiert werden kann, erklärt Julian Fässler. Das Interesse sei jedenfalls schon jetzt sehr groß, Wallner und Fässler hoffen, dass sich weitere Firmen finden, die die Lehre einführen werden.
Spät eingestiegen
Alpla ist vergleichsweise spät in den chinesischen Markt eingetreten, nämlich erst 2006. Umso rasanter entwickelte sich das Geschäft mit Verpackungen für große Markenkonzerne, unter ihnen auch lokale Erzeuger, „die riesig sind, die man in Europa aber gar nicht kennt“. Alpla ist auch in der übrigen Welt nicht untätig, in Südafrika wurde erstmals ein Werk auf dem afrikanischen Kontinent gebaut, auch auf den Philippinen wird gebaut. Das hundertste von mittlerweile über 150 Werken wurde übrigens im chinesischen Tianjin eröffnet, merkt Wallner an.
Alpla
» Gründungsjahr: 1955
» Beschäftigte: 15.300
» Produktionswerke: 152 in 40 Ländern
» Umsatz 2013: 3,11 Milliarden Euro
» Alpla in China: 6 Werke, Kompetenzzentrum im Bau
» Mitarbeiter: 1600
» Produkte: Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile, Preforms, Tuben