Geld für Firmengründer

Schwarzach. Rund 1000 Unternehmen werden jährlich in Vorarlberg gegründet, bis zur Jahresmitte waren es exakt 536. Was nach viel klingt, ist im europäischen Vergleich wenig. Die Selbstständigenquote in Österreich liegt mit 9,3 Prozent unter dem Durchschnitt der Eurozonen-Länder (13,3 Prozent). Dafür gibt es Gründe: Sozialversicherung, Steuern, Abgaben stehen an erster Stelle, gefolgt von der Finanzierung, so Untersuchungen der Jungen Wirtschaft.

Leichterer Zugang

Doch bei der Finanzierung eines Start-ups gibt es auch eine ganze Reihe von Förderungen, z. B. durch das Austria Wirtschaftsservice, die derzeit von den Firmen nicht in vollem Inhalt in Anspruch genommen werden. Deshalb wurde nun die Förderung neu ausgerichtet, die Abwicklung soll erleichtert und entbürokratisiert werden, versprach der zuständige Staatssekretär Harald Mahrer bei der Präsentation.

Tatsächlich gibt es für Unternehmensgründer und junge Unternehmen eine ganze Reihe von Förderungen bzw. entlastende Maßnahmen, wie der Leiter des Gründerservice, Christoph Mathis, bestätigt. Das Gründerservice als erste Anlaufstelle für potenzielle Unternehmer gibt diesen eine erste Orientierung. Nicht nur, was Geschäftschancen oder Businessplan angeht, sondern auch darüber, welche Förderungen für das Unternehmen in Frage kommen.

Objektiver Überblick

„Wir können den Firmengründern einen objektiven Überblick geben, was möglich ist“, sagt Mathis. „Voraussetzung ist natürlich, dass sie sich von uns beraten lassen.“ Über 50 Prozent der Neo-Unternehmer nehmen diese Beratung in Anspruch, der Rest meldet das neue Unternehmen einfach an und läßt damit geldwertes Know-how links liegen. „Bei kniffligeren Fällen stellen wir den Gründern auch Unternehmensberater zur Seite“, so Mathis.

Abgerufen werden können die Förderungen – von der Jungunternehmerförderung des Landes Vorarlberg bis zum ÖHT-Tourismus-Jungunternehmerzuschuss und der aws-Jungunternehmer-Topprämie – in dem meisten Fällen nur über die finanzierenden Banken. Die sind bei der Finanzierung strenger als früher. Diese Hürde muss von den angehenden Unternehmern auf jeden Fall gemeistert werden.

Ernsthafte Absichten

Denn wer von seiner Bank abgelehnt wird, kommt in dem meisten Fällen nicht an die Fördermittel, bestätigt der Sprecher der Vorarlberger Banken, Wilfried Hopfner, im Gespräch mit den VN. Deshalb rät er den Gründern zu einer ausführlichen Erstberatung beim Gründerservice. Auch seien nicht alle Förderungen sinnvoll. Die Berater der Vorarlberger Banken prüfen genau, was für ihre Kunden besser ist, da ja derzeit auch ein Kredit, so man ihn bekommt, sehr günstig sei. In einem sind sich Hopfner und Mathis einig: Ein Gründer sollte mit eigenem Geld die Ernsthaftigkeit seines Unterfangens dokumentieren.

Beträchtlicher Zuschuss

Die Förderungen selbst können ganz beträchtlich sein: Bei der aws-Jungunternehmer-Topprämie gibt es einen Zuschuss von zehn Prozent bei Investitionen zwischen 100.000 und 300.000 Euro, bei der Einstellung des ersten Mitarbeiters fließen vom AMS 25 Prozent des Bruttogehaltes für ein Jahr, wer sich betriebswirtschaftlich beraten lässt, erhält bis zu 75 Prozent der Beratungskosten ersetzt und wer die NeuFÖG in Anspruch nimmt, spart sich eine ganze Reihe von Gebühren und Nebenkosten.

Wir können den Gründern einen objektiven Überblick geben, welche Förderungen möglich sind.

Christoph Mathis, Gründerservice