Streik trifft auch Vorarlberg

Markt / 05.11.2014 • 19:07 Uhr
Bei den ÖBB am Güterbahnhof Wolfurt hofft man, dass die Güterzüge trotzdem pünktlich aus Deutschland eintreffen.  Foto: Stiplovsek
Bei den ÖBB am Güterbahnhof Wolfurt hofft man, dass die Güterzüge trotzdem pünktlich aus Deutschland eintreffen. Foto: Stiplovsek

Der Rekordstreik der Lokführer der Deutschen Bahn hat Konsequenzen auf die Vorarlberger Wirtschaft und den Personenverkehr.

Wolfurt. (VN-toh) Der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und ihren Bediensteten erreicht noch nie dagewesene Ausmaße. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) rief gestern ihre Mitglieder zum größten Streik aller Zeiten auf. Wenngleich sie beteuert, 40 bis 60 Prozent der Verbindungen aufrechterhalten zu können, ging es gestern drunter und drüber, nicht nur bei der Deutschen Bahn, auch bei den ÖBB. „Wir stehen regelmäßig mit der DB Netzzentrale in Kontakt, um etwaige Auswirkungen auf unsere Kunden und das ÖBB-Netz zu minimieren. Wir werden dazu auch den ÖBB-Kundenservice mit zusätzlichem Personal aufstocken“, sagt ÖBB-Pressesprecher René Zumtobel. Wenn die Reise eines Kunden vom Streik betroffen sei, bekomme er sein Ticket kostenfrei voll erstattet (auch Sparschiene Tickets). Diesbezüglich werde man sehr kulant agieren.

Teilweise vom Streik betroffen ist laut ÖBB der Personenfernverkehr. Beispielsweise kann es beim EuroCity von Zürich nach München über Lindau zum Ausfall im Bereich der DB kommen.

Erster Güterzug planmäßig

Gestern Nachmittag ab 15 Uhr weiteten die Lokführer ihre Streiks auch auf den Güterverkehr aus, auch mit Auswirkungen auf den Güterbahnhof Wolfurt und die Vorarlberger Wirtschaft. „Der Güterzug am Mittag war von den Streiks noch verschont geblieben“, sagt Zumtobel im Gespräch mit den VN. Was die weiteren Güterzüge anbelangt, vermochte er gestern Nachmittag noch keine Prognose abzugeben. „Das erfahren wir kurzfristig, wenn der Lokführer der Deutschen Bahn nicht zum Dienst erscheint“, sagt Zumtobel.

Bei DB Schenker geht man indes vom größten Streik in der Geschichte des Schienengüterverkehrs aus. „Wir rechnen mit massiven Beeinträchtigungen. Das bedeutet für die Kunden im In- und Ausland Verspätung und Reduktion des Angebots“, sagt Produktionsvorstand Markus Hunkel. Derzeit sei davon auszugehen, dass lediglich die Hälfte aller Transporte durchzuführen sein wird.