Head gewinnt Marktanteile

Markt / 06.11.2014 • 22:23 Uhr
Viele erfolgreiche Skirennläufer schwören auf die Ski aus Kennelbach. Unter anderem fährt auch Österreichs Ski-Star Anna Fenninger mit Head.
Viele erfolgreiche Skirennläufer schwören auf die Ski aus Kennelbach. Unter anderem fährt auch Österreichs Ski-Star Anna Fenninger mit Head.

Sportartikelhersteller mit mehr Umsatz trotz schwierigem Umfeld.

Kennelbach. (VN-reh) Bei Head läuft es derzeit gut. Und das, obwohl die aktuellen Entwicklungen am Markt eigentlich dagegen sprechen. Der letzte Winter war aufgrund der Schneearmut nördlich der Alpen kein guter, die Skifahrtage gingen stark zurück. Nichtsdestotrotz: Head konnte sowohl im 3. Quartal als auch in den letzten neun Monaten beim Umsatz zulegen. Gewachsen ist man dabei aber in allen Bereichen.

Der Anstieg im Racketsportbereich in Höhe von 1,3 Prozent in den ersten neun Monaten des
Jahres wurde durch gestiegene Mengen bei Tennisbällen und höhere Umsätze bei Accessoires erreicht.
Die Umsätze im Tauchsportbereich sind im gleichen Zeitraum um 5,4 Prozent gestiegen. Die Sportswear-Umsätze um elf Prozent, die Lizenz-Umsätze um 34,8 Prozent. Allein im hart umkämpften Wintersportbereich sind die Umsätze in den letzten neun Monaten um 8,6 Prozent gestiegen. Währungsbereinigt sogar um 9,4 Prozent. Grund: Steigerungen in Südeuropa, USA und in Japan, die die Rückgänge in Deutschland und der Schweiz überkompensiert haben. Generell liegen die Wintersportaufträge um rund fünf Prozent über jenen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Über 95 Prozent der Aufträge sind bereits im Haus. „Italien hat einen sehr guten Winter gehabt, hier konnten wir überproportional an Marktanteilen gewinnen. Es ist ein rennsportaffines Land“, erklärt Head-Wintersportchef Klaus Hotter im VN-Gespräch. Hier steht ein schönes Plus von 30 Prozent.

Erfolge bringen Nachfrage

Generell seien heuer Ski gut verkauft worden, vorher seien es eher „Skischuhjahre“ gewesen. Bei den Ski konnte Head Marktanteile gewinnen. „Grund für unser Wachstum ist auch die Produktpalette und dass wir in den letzten Saisonen den Rennsport dominiert haben. Allein in Sotchi haben wir elf Medaillen gewonnen“, begründet Hotter. Diese Erfolge wirken sich auf die Nachfrage aus. Und mit den neuen Fahrern André Myhrer und Alexis Pinturault wolle man heuer auch im Slalom punkten. Generell gebe es im Rennsport einen Herdentrieb. „Als Hermann Maier Atomic fuhr, wollten alle Atomic fahren“, so Hotter. So sei es nun mit Head. Rainer Salzgeber habe aber auch ein tolles Team aufgebaut, das großes Vertrauen unter den Läufern genieße.

Aber nicht nur die Umsätze, auch das bereinigte Betriebsergebnis stieg, und zwar von einem Verlust von 1,3 Millionen Euro auf einen Gewinn von 1,7 Millionen Euro für die ersten neun Monate 2014. Grund dafür waren laut Head höhere Umsätze und bessere Margen, abgeschwächt durch mehr Vertriebs- und Marketingkosten. Beim Konzernüberschuss gab es im dritten Quartal 4,65 Mill. Euro zu verzeichnen, nach 4,85 Mill. Euro Gewinn in der Vorjahresperiode. Über neun Monate zusammen stand jedoch erneut ein Fehlbetrag von 4,3 Mill. nach 4,79 Mill. Euro Verlust ein Jahr davor.

Mehr Mitarbeiter im Land

Gestiegen ist auch die Mitarbeiterzahl in Vorarlberg. Mit dem Distributionscenter in Klaus und dem Hauptsitz in Kennelbach werden im Land 330 Menschen beschäftigt. Das sind um 35 Mitarbeiter mehr als noch vor einem Jahr. „Wir sind in allem stabil wachsend“, freut sich Finanzvorstand Günter Hagspiel. Auch für das Gesamtjahr wird ein Umsatzanstieg erwartet, das operative Ergebnis wird auf dem Niveau von 2013 sein. „Und das war ein sehr gutes Jahr“, sagt Hagspiel.

Aktienrückkauf erfolgreich

Dass die Nettoverschuldung in den ersten neun Monaten gestiegen ist, hänge vor allem mit dem Aktienrückkaufprogramm im zweiten Quartal zusammen. Auch im vierten Quartal wird sie weiter steigen. Denn gerade wurden 4,8 Mill. Aktien zu einem Preis von je 1,60 Euro zurückgekauft. Kostenpunkt: 7,8 Millionen Euro. Dadurch liegt der Anteil des Streubesitzes nur mehr bei drei Prozent. Ein „squeeze out“, also ein Rückzug von der Börse, wäre damit möglich.

Head in Zahlen

1. Jänner bis 30. September 2014

» Umsatz: 238,6 Mill. Euro (+ 5 %)

» bereinigtes Betriebsergebnis: 1,7 Mill. Euro (Vorjahr: – 1,3 Mill. Euro)

» Konzernfehlbetrag: 4,3 Mill. Euro (Vorjahr: 4,7 Mill. Euro)

3. Quartal 2014

» Umsatz: 101,6 Mill. Euro (+ 9,3 %)

» bereinigtes Betriebsergebnis: 9,8 Mill. Euro (Vorjahr: 7,5 Mill. Euro)

» Konzernüberschuss: 4,6 Mill. Euro (Vorjahr: 4,8 Mill. Euro)

» Mitarbeiter: 330 in Vlbg (+ 35)

 

Aktionärsstruktur

» ECJ Foundation: 66,3 %

» Streubesitz: 3 %

» Head NV: 30,5 %

» Stiftung: 0,3 %