Immobilienpreise gehen im Land runter vom Gas

Dornbirn. (VN-reh) Vorarlberg ist traditionell das Land der „Häuslebauer“. Doch dieser Tradition haben die Immobilienpreise der letzten Jahre ordentlich die Suppe versalzen. Die Immobilienpreise stiegen kontinuierlich nach oben, Wohnungseigentum und Mieten wurden immer teurer. Dass aber der Gipfel langsam erreicht ist, zeichnete sich im Laufe des Jahres ab. So stieg 2013 die Anzahl an Immobilientransaktionen in Vorarlberg auf 3300 (+ 9 Prozent). Die Volumina wuchsen um acht Prozent auf rund 659 Millionen Euro an. Das heißt: „Die Immobilienpreise in Vorarlberg scheinen sich auf hohem Niveau stabilisiert zu haben. Preissteigerungen sind ausschließlich in Toplagen oder bei sehr gefragten Immobilien zu erzielen“, erklärt Harald Salzmann, Geschäftsführer der Sparkassen REAL Vorarlberg die Zahlen auf Basis des Grundbuches.
Regionale Unterschiede
Bei der Nachfrage sind aber regionale Unterschiede zu beobachten. Im Bezirk Bludenz beispielsweise nahmen die Immobilientransaktionen um knapp 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Der Volumensanstieg betrug jedoch nur 26,6 Prozent. „Es kann davon ausgegangen werden, dass verstärkt kleinere und günstigere Objekte als Ferienwohnungen den Besitzer wechselten“, sagt Salzmann. Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich im Bezirk Feldkirch: Während sich die Anzahl der Immobilienkäufe auf Vorjahresniveau bewegte, stieg das Transaktionsvolumen um immerhin 6,2 Prozent an. Ein Hinweis darauf, dass noch Toplagen außerhalb der Bezirkshauptstadt zum Verkauf standen. In der Stadt Dornbirn stieg die Anzahl der Verkäufe nur gering, dafür aber das Volumen um ein Drittel. Und die steigenden Verkaufszahlen im Bezirk Bregenz sind überwiegend auf die positive Entwicklung in der Stadt zurückzuführen.
Mehr österreichische Käufer
Ein weiteres interessantes Detail: Die Vorarlberger Immobilien gingen zwar auch 2013 weiterhin hauptsächlich an Käufer aus Vorarlberg (87 Prozent). Dennoch steigt die Zahl der Interessenten aus den anderen Bundesländern (6,2 Prozent). Gleich geblieben ist der Auslandsanteil (rund 7 Prozent). Diese neuen Besitzer kommen dabei überwiegend aus Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und den Niederlanden. Vereinzelt gingen Immobilien auch an Käufer in den USA, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Hongkong.
Am häufigsten
wurden
2013 übrigens Wohnungen gekauft. Aber nicht nur neue, sondern auch gebrauchte Eigentumswohnungen
werden immer beliebter.
Schattenseite
Doch jede Medaille hat auch eine Kehrseite: „Nicht jeder ist heute mehr in der Lage, für sich und seine Familie Wohneigentum zu schaffen und so für die Zukunft vorzusorgen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch gut ausgestattete und leistbare Mietwohnungen mittlerweile Mangelware geworden sind“, bedauert Salzmann.
Vergleich der Bezirke und Städte in Vorarlberg
Region Transaktionen 2013 Anstieg Transaktionen Volumen 2013 in Mill. Euro Anstieg Volumen
Bregenz – Bezirk 1.122 +9,9 % 221,9 +7,9 %
– Stadt 279 +23,5 % 55,5 +34,57 %
Dornbirn – Bezirk 750 +/-0,0 % 152,5 +0,3 %
– Stadt 403 +2,3 % 86,4 +31,69 %
Bludenz – Bezirk 569 +41,9 % 103,7 +26,6 %
– Stadt 92 -1,1 % 16,9 -4,1 %
Feldkirch – Bezirk 859 +0,5 % 180,9 +6,2 %
– Stadt 354 +12,4 % 76,6 -12,0 %