Hierarchien sind überholt

Markt / 09.01.2015 • 11:07 Uhr
Das Verhältnis von Mitarbeitern und Entscheidern entwickelt sich vermehrt zur wertschätzenden Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Das Verhältnis von Mitarbeitern und Entscheidern entwickelt sich vermehrt zur wertschätzenden Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Strikte Zielvorgaben und Erfolg nach Zahlen messen entspricht nicht mehr einem modernen Management.

TRENDS. (VN-dh) Neues Jahr, neue berufliche Herausforderung. Das gilt jedoch nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Chefs. Denn die Berufswelt hat sich in den letzten Jahren für Chefs und Mitarbeiter gleichermaßen geändert. Die aktuellen Trends der Arbeitskultur, die Experten für das Jahr 2015 herausgearbeitet haben, bestätigen dies. Die Zeit der Patriarchen sei jedenfalls endgültig vorbei, das Denken in Hierarchien ist längst überholt. Und dort, wo es noch nicht ganz angekommen ist, wird sich dieser Trend nicht mehr aufhalten lassen. Das Verhältnis von Mitarbeitern und Entscheidern entwickelt sich vermehrt zur wertschätzenden Zusammenarbeit von Partnern auf Augenhöhe.

Schaffen von innen heraus

Für die Führungskräfte bedeutet dies, sich stärker an den Interessen der Mitarbeiter zu orientieren. Ohne Berücksichtigung der Lebens- und Berufssituationen können Motivation und Leistungsfähigkeit kaum erhalten bleiben. „Eine intrinsische Schaffensfreude freisetzen“, heißt es dazu im Fachjargon. Darunter versteht man, dass Mitarbeiter aus eigenem Antrieb also von innen heraus an die Aufgaben herangehen. Anders zu früher geht es Arbeitnehmern weniger um das Erklimmen der Karriereleiter, sondern vielmehr um eine berufliche Entwicklung, die Flexibilität offenlässt. Das Arbeiten nach einem gewissen Zeitschema scheint ein Auslaufmodell zu werden. „Viele Menschen wollen heute schon flexibel arbeiten, etwas Sinnvolles tun – Kreativität entfalten, ohne auf die Uhr zu schauen. Und das passt mit dem derzeitigen Führungsstil oftmals nicht zusammen“, meint etwa die Personalexpertin Svenja Hofert. Manager, die mit strikten Zielvorgaben arbeiten und Erfolg an messbaren Zahlen festmachen, werden es in Zukunft schwer haben, Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Denn nackte Fakten sind Kreativitätskiller. In diesem Bereich braucht es jedoch noch ein Umdenken, müssen bisher gültige Muster durchbrochen werden.

Ständige Weiterentwicklung

Auch wenn die neue Arbeitswelt ein Zusammenrücken zwischen Führung und Basis bedeutet, bleibt letztlich der Unternehmenserfolg das ausschlaggebende Kriterium. Er liegt jedoch gleichermaßen in den Händen des Managements sowie der Mitarbeiter. Die einen müssen auf Führungsebene die richtigen und zukunftsweisenden Entscheidungen treffen und die anderen für die Umsetzung dieser sorgen. Wobei Angestellte durchaus eigenständig agieren wollen. Die ständige Weiterentwicklung und auch den Vorsprung, den Unternehmen brauchen, um im (internationalen) Wettbewerb bestehen zu können, zieht sich demnach wie ein roter Faden durch den Betrieb. Für die Arbeitnehmer bedeutet dies, sich auf dem aktuellsten Stand seines Berufsfeldes zu halten und das Wissen ständig zu erweitern.