Das Potenzial genutzt

Nüziders. (VN-tmh) Vorarlberg hat viele bekannte Firmen, die weltweit erfolgreich sind. Und auch ein paar weniger bekannte, die ebenso Kunden auf der ganzen Welt beliefern: Ervo in Nüziders zum Beispiel. „Kuhbrückweg 3“ – die Adresse mutet nicht gerade international an. Fast jeder zweite Computer weltweit und rund 50 Prozent aller Handys wurden aber mit Maschinenteilen gefertigt, die hier entstanden sind.

Ervo produziert im Auftrag von Weltmarktführer VAT in Präzisionsarbeit wichtige Bestandteile für Vakuumpumpen, wie sie für die Produktion von Speicherchips eingesetzt werden. Zu den Kunden der Metallbauspezialisten gehören auch andere Weltfirmen. Sie lassen hier Teile fertigen, die für die Medizintechnik, die Vakuumindustrie oder die Fahrzeugindustrie gebraucht werden – und bei denen es um sehr hohe Fertigungsqualität geht.

Vor 25 Jahren hatten Wilhelm Erhard und Herwig Vonbank in einer Schlosserei in Bürs den Betrieb gegründet. „Damals sind die ersten computergesteuerten Fräs- und Drehmaschinen auf den Markt gekommen“, erinnert sich Wilhelm Erhard. Die Jungunternehmer konnten nicht nur bestens damit umgehen, sondern erkannten auch das Potenzial dieser neuen Technik. Sie kauften sich eine dieser sündteuren Maschinen und fertigten damit Metallteile für diverse Firmen.

Weil sie das von Anfang an mit Akribie machten, entwickelte sich das Geschäft blendend. Schon nach zehn Jahren bezog man 1999 den eigenen Betrieb an besagter Kuhbrücke.

Heute beschäftigt Ervo 74 Mitarbeiter, davon aktuell elf Lehrlinge. Auf die eigene Ausbildung ist man besonders stolz. Dass sie hervorragende Fachleute hervorbringt, zeigt sich nicht nur regelmäßig bei Lehrlingswettbewerben, sondern auch im wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens: Ein Gutteil der 74 Mitarbeiter hat nämlich diese hauseigene Ausbildung durchlaufen. Dass so viele dem Betrieb treu bleiben, weist natürlich auch auf ein gutes Betriebsklima hin. „Das ist uns auch ganz wichtig“, betont Wilhelm Erhard.