Trend kehrt nicht um, er geht ungebremst weiter

Auch heuer soll es wieder mehr Arbeitslose geben. Fast jeder Zehnte ist betroffen.
Bregenz. (VN-reh) Eigentlich war im zweiten Halbjahr 2014 eine Trendwende am Arbeitsmarkt versprochen worden, aber sie blieb aus. Die Wirtschaft trübte sich weiter ein, somit stieg auch die Arbeitslosigkeit an. Im Jahresschnitt waren 12.361 Menschen in Vorarlberg auf Jobsuche. Das waren keinesfalls immer dieselben, denn übers ganze Jahr verteilt waren insgesamt 33.495 Personen zumindest einmal von Arbeitslosigkeit betroffen.
Auch heuer wird sich am Vorarlberger Arbeitsmarkt nur wenig ändern. Die Wirtschaftslage wird sich nicht bessern. Zwar wird es wohl mehr Beschäftigung geben, allerdings im gleichen Zug auch ein größeres Angebot an Arbeitskräften, vor allem durch den weiteren Zuzug aus den neuen EU-Ländern. Somit wird die Beschäftigungszunahme auch heuer wieder nicht ausreichen, um die Arbeitslosigkeit zu senken. 600 Menschen werden zusätzlich auf Jobsuche sein, sagen AMS-Chef Anton Strini und sein Stellvertreter Bernhard Bereuter. Damit wird die Arbeitslosigkeit die Größenordnung des Krisenjahres 2009 erreichen. Leidtragende sind wohl die Männer, weil sie mehr in der Sachgüterproduktion arbeiten, und dieser Bereich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sein wird. Vorsichtig optimistisch ist Strini indes in Bezug auf die Vorarlberger Grenzgänger. Die Wirtschaft der Ostschweiz sei stark aufgestellt, so dass der Franken-Kurs hoffentlich keine große Auswirkung auf deren Jobs habe.
Dafür braucht man Geld
Ansonsten bleiben die Problemgruppen des AMS die gleichen und auf diese richten sich auch alle Bemühungen. Gering Qualifizierte qualifizieren, Jugendliche mit Startproblemen unterstützen, Wiedereinsteigerinnen und Ältere coachen, und auch bei jenen präventiv ansetzen, die noch einen Job haben, aber eine Weiterqualifizierung benötigen. Dafür braucht man Geld. 41,8 Millionen Euro bekommt das AMS für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, das Land steuert noch einmal 7,3 Millionen zusätzlich bei. Wenn nötig auch noch mehr. Insgesamt ist es das zweithöchste Budget aller Zeiten. Wenn auch – weil ein Beschäftigungsprojekt ausgelaufen ist – um fünf Millionen Euro niedriger als 2014. Das führte im Vorfeld zu Diskussionen. Am Ende haben aber auch die Arbeitnehmervertreter dem AMS-Budget zugestimmt. Schließlich will niemand riskieren, dass Maßnahmen stillstehen, die dringend gebraucht werden.