Carini setzt Erfolgskurs mit “guter Etikette” fort

Markt / 27.01.2015 • 22:16 Uhr
Bei Carini setzt man auf Ausbildung: „Die meisten Lehrlinge bleiben uns treu.“ Foto: VN/Steurer
Bei Carini setzt man auf Ausbildung: „Die meisten Lehrlinge bleiben uns treu.“ Foto: VN/Steurer

Etikettenhersteller Carini steigerte 2014 den Umsatz. Vorsichtig optimistisch für 2015.

Lustenau. (VN-sca) Wertvolle Weine brauchen eine wertvolle Gestaltung. Sie brauchen Etiketten, die außergewöhnlich sind, die an den Drucker höchste Ansprüche stellen. Die Lustenauer Firma Carini stellt diese Etiketten her. Viele der besten Weine, vor allem aus Österreich und Deutschland, haben ein Etikett aus Vorarlberg. Die Wein­etiketten sind aber längst nicht alles, was von dem Unternehmen produziert wird. Carini liefert Etiketten für jeden Fall und exportiert diese zu knapp 70 Prozent ins Ausland. „Hauptsächlich ins deutschsprachige Ausland, aber wir haben auch Aufträge aus Saudi-Arabien und Kalifornien“, berichten Thomas und Edgar Sohm, die zusammen mit Andrea Sohm die Geschäfte des 1939 in Wien gegründeten Unternehmens führen.

Der Etikettenhersteller wächst über dem Markt. Der Umsatz wurde von 20,8 Millionen 2013 auf 21,9 Millionen im vergangenen Jahr gesteigert. „Auch die Ertragslage ist zufriedenstellend“, resümiert Sohm, denn das ist in dieser Branche eine Leistung. Rund 500 Firmen balgen sich um die Aufträge, die hauptsächlich aus der Konsumgüter- und Pharmaindustrie kommen. Kampfpreise sind keine Seltenheit, wie Thomas Sohm feststellt. „Wir beobachten natürlich den Mitbewerb und kommen oft drauf, dass die Konkurrenten sehr günstig anbieten.“ Die haben aber auch keine schlechten Maschinen und sie bekommen oft Förderungen.

Carini will sich auch künftig auf den Preiskampf nicht einlassen, sondern punktet mit Qualität, Zuverlässigkeit und Flexibilität. Dazu unterhält Carini auch eine eigene Außendienstmannschaft, die bei den Kunden vor Ort ist. Das gebe eine viel bessere Zusammenarbeit mit den Kunden. „Wir versuchen auch immer, die Angebote zu optimieren, dass dem Kunden ein echter Vorteil erwächst“, sagt Edgar Sohm. Das schlage sich nieder, denn die meisten Kunden bleiben dem Lieferanten treu. „Wir sind auch am Freitagnachmittag noch erreichbar, solche Dinge werden geschätzt. Geschätzt haben die Schweizer Kunden auch, dass Thomas Sohm ihnen am Tag der Frankenkurs-Freigabe angeboten hat, eine verträgliche Lösung zu bieten.“

Ständig optimieren

Das Geschäftsmodell Carini funktioniert deshalb so erfolgreich, weil man voll und ganz auf die Mitarbeiter setze, sind die Brüder Sohm überzeugt. Sämtliche Preise, die es in diesem Bereich gibt, hat die Firma gewonnen: „Best Place to work, Salvus, ausgezeichneter Lehrbetrieb und ausgezeichneter familienfreundlicher Betrieb, Trigos, Trio des Jahres. „Das muss echt gelebt werden und das kommt wieder zurück.“ Fast alle Mitarbeiter sind langjährig angestellt,
die Fluktuation ist sehr gering.

Derzeit arbeiten die 136 Mitarbeiter an einer Optimierung der Abläufe, denn natürlich dürfen die Preise nicht in den Himmel wachsen.

Auch die Investitionen in den Maschinenpark, die in den vergangenen Jahren in die Millionen gingen (2015 werden 1,5 Millionen Euro für den Maschinenpark ausgegeben) sind dem Thema Optimierung geschuldet. „Wir haben dann halt nur einen Arbeitsschritt statt drei wie viele Mitbewerber, und das wirkt sich sehr wohl auf den Preis aus“, erklärt Edgar Sohm.

Für das laufende Jahr sind die Sohms mit Prognosen vorsichtig. Zu unsicher sei die Wirtschaftslage, um konkrete Aussagen machen zu können, sie verweisen auf Währungsturbulenzen und die politische Lage in Osteuropa. Derzeit sei die Auftragslage aber gut: „Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.“

Unser Erfolgsfaktor sind die Mitarbeiter. Bei der Kundenbefragung wurde das wiederholt bestätigt.

Thomas Sohm

Carini-Fakten

» Geschichte: 1939 in Wien, Übersiedlung nach Lustenau 1945

» Geschäftsführung: Andrea, Thomas und Edgar Sohm

» Mitarbeiter: 136

» Umsatz 2014: 21,9 Mill. Euro (2013: 20,8 Mill. Euro)

» Export: 69 Prozent

» Produkte: Selbstklebeetiketten