Ein Baum für die Bühne

Fast jedes Werk von Neuko ist ein Prototyp – sei’s für ein Privathaus oder fürs Theater.
Lustenau. (m.matt) In Shakespeares „Sommernachtstraum“, den das Landestheater vergangenen Herbst auf die Bühne brachte, tanzten vier von Liebeskummer geplagte Menschen um einen Baum aus Metall … aus der Werkstätte von Walter Netzer und Urs Kobelt. Für sie sind Aufträge aus der Kunstbranche gern gesehene Herausforderungen. Und das, obwohl gerade Bühnenbildner, Messebaufirmen und Architekten oft das scheinbar Unmögliche fordern. „Der Reiz liegt in der Kreativität, die Metall ermöglicht“, bestätigen die beiden. Mit den Ergebnissen scheinen die Auftraggeber allemal zufrieden, denn mittlerweile ist die Firma Neuko so etwas wie der Hausschlosser der Vorarlberger Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft. Durch die Ansiedlung im Howag-Areal in Lustenau mit zahlreichen Handwerksbetrieben entstand zudem ein gut funktionierendes Netzwerk. Man kennt und vertraut einander und vermittelt sich gegenseitig Aufträge.
Nischen
Vor elf Jahren gründeten Netzer und Kobelt ihren eigenen Betrieb. Sie möchten betrieblich bewusst nicht wachsen. „Unsere Größe ist unsere Stärke“, sagt Walter Netzer und meint damit die Kleinheit des Betriebs. Beide Chefs arbeiten selbst noch am Schweißapparat und gehen zur Montage vor Ort. Kundenzufriedenheit hat Priorität, auch wenn dadurch die Besprechungen im Vorfeld oft länger dauern als geplant. Das gilt für den Stararchitekten Peter Zumthor genauso wie für den privaten Häuslebauer, der ein Stiegengeländer oder eine Sichtschutzwand wünscht. Gerade im Garten ist der Werkstoff Metall momentan angesagt. Eigenwillige Kunstwerke als funktionale Holzlager, eine Weltkugel, die aufs Dahinrosten wartet, Grillöfen, Möbel oder außergewöhnliche Gartenzäune – für Walter Netzer und Urs Kobelt setzt Metall kaum Grenzen.
Werbung muss der kleine Metallbaubetrieb keine machen. Ein Kunde empfiehlt den Betrieb dem nächsten. Neuko bietet Lösungen in Stahl, Alu und Glas. So wird beispielsweise ein Wintergarten komplett in der eigenen Werkstätte zusammengebaut und vor Ort aufgestellt.

Als Werkstattmeister bin ich in der Halle und auch draußen auf Montage tätig. Ich mag diese Arbeit, weil die Gestaltungsmöglichkeiten so vielfältig sind.

Laurent, 3. Lehrjahr
Metall ist ein lässiger Werkstoff zum Bearbeiten, zumal man sehr kreativ damit arbeiten kann. Der Zusammenhalt in unserem Team ist tiptop.

1. Lehrjahr
Im Poly besuchte ich den Metallzweig. Für mich ist das auch ein nützlicher Beruf, weil ich mit mein Moped und unseren Traktor reparieren kann.
Fakten zur Firma
Neuko Metallbau, Lustenau
» Mitarbeiter: 8, davon zwei Lehrlinge
» Aufträge: Rund 800 pro Jahr
» Jahresumsatz 2014: 1,1 Millionen Euro
Weitere Infos zum Unternehmen auf www.neuko-metallbau.at