Musik als Leidenschaft

feldkirch. Die Leidenschaft für die Musik steht für die beiden Inhaber des Musikladen Feldkirch, Karl Müllner (53) und Bernhard Jehle (43) im Zentrum und dient als Antrieb, trotz starker Konkurrenz durch iTunes und Co. ein Musikgeschäft der besonderen Art zu führen. „Wir stehen auf das, was wir verkaufen“, erklärt Müllner und auch die Kunden haben das starke Bedürfnis nach, sogar die Liebe zur Musik. Jehle und Müllner wissen, wovon sie sprechen, immerhin sind beide selber aktive Musiker. Jehle spielt bei Via Matto und Woodman, Müllner bei Mose und den legendären Never do well. Auch der dritte Mann im Geschäft, Aushilfskraft Wolfram Reiter, ist passionierter Musiker und spielt in gleich mehreren Bands mit (Blackmud River, Janedoe, Riverwitch, Road to Vineville und mehr).
Wer aber nun glaubt, dass man im Musikladen nur sehr spezielle Musik bekommt, der täuscht sich. „Wir sind ein Tante-Emma-Laden der Musik“, so die beiden Besitzer unisono, wobei man aber eben mehr als nur Mainstream bieten wolle. So findet man im Geschäft an die 8000 CDs, 900 Schallplatten und eine kleine Auswahl an Filmen. Die Kundschaft ist breit gestreut, Volksmusik-Fans kommen ebenso wie Pop- oder Jazz-Fans und Liebhaber klassischer Musik. Die Musikladen-Chefs verstehen sich dabei vor allem als kompetente Berater, für die aber der Mensch und nicht der Verkauf im Vordergrund stehe.

Film und Tickets

Neben den Einnahmen aus Verkäufen von LPs oder CDs ist auch der Vertrieb von Filmen auf DVD eine wichtige Einnahmequelle: Im Geschäft kann man diese bestellen und man könne auch vergriffene Raritäten für die Kunden besorgen. Die AK-Bibliotheken beziehen als wichtiger Kunde ihre Filme über den Feldkircher Musikladen. Noch wichtiger ist allerdings der Vorverkauf für Konzerttickets, wo man für Musikladen Concerts (Götzis), Ö-Ticket und V-Ticket tätig ist. Über das stärker werdende Engagement anderer Branchen in diesem Bereich hat man deshalb auch wenig Freude. Wirtschaftlich könne man von einem Musikladen leben, auch wenn nicht alle Jahre gleich erfolgreich verlaufen würden. 2003, als sie den Laden nach der Pleite des Vorbesitzer übernommen hatten, warnten Freunde noch vor dem Schritt: Ein Musikgeschäft schien bereits damals als nicht mehr zeitgemäß. Heute kämen viele Kunden, die große Online-Händler wie Amazon nicht mehr unterstützen wollen, auch wieder zurück. Viele wollen einfach die guten Alben „richtig besitzen“, so ein weiteres Kaufargument der Musik-Liebhaber. Zudem gebe es viele ältere Kunden, für die nach wie vor die CD das Musik-Medium sei und nicht der Download. „Auch in zehn Jahren gibt es in Feldkirch noch den Musikladen“, sind Jehle und Müllner überzeugt.