„Schau!“ geht ins Finale

Junge Messebesucher auf Erkundung in der Jungen Halle, Weinbeißer treffen sich bei den Winzern.
Dornbirn. (ha) So soll es sein: In der Jungen Halle haben die Jungen das Sagen. Ob am Stand, hinter dem Tresen oder auf der Bühne. Und das seit rund 15 Jahren. Die engagierten Mädchen und Burschen wissen inzwischen ganz genau, wie man mit den jungen Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommt.
Von Anfang an mit dabei ist Dr. Martin Hagen, seit 23 Jahren Leiter der Offenen Jugendarbeit Dornbirn. Er zählt zwar nicht mehr zu den ganz jungen, weiß aber aus langjähriger Erfahrung, wie man junge Leute für etwas begeistern kann. Etwa mit einem Auftritt auf der Bühne beim großen Landesredewettbewerb, der am ersten Messetag vor zahlreichen Besuchern stattfand. „So etwas braucht Mut und verdient Respekt“, zieht Hagen den Hut vor den redegewandten Mädchen und Burschen am Pult.
Die Junge Halle hat für ihn längst eine besondere Bedeutung erhalten: „Die Zusammenarbeit zwischen klassischer offener und organisierter Jugendarbeit hat sich deutlich verbessert.“ Von Konkurrenzdenken also keine Spur mehr. Vielleicht fühlen sich die Jugendlichen in „ihrer“ Halle deshalb besonders wohl.
Ein Schwerpunkt ist diesmal das Thema „Übergang von der Schule in den Beruf“. Ziel ist es, den Jugendlichen Wege für eine berufliche Ausbildung aufzuzeigen. Wer keinen Pflichtschulabschluss geschafft hat, bekommt bei der Offenen Jugendarbeit die Chance, diesen nachzuholen. „Das Interesse ist so groß, dass wir keine Werbung machen müssen“, sagt Hagen, für den eine entsprechende Ausbildung auch ein Beitrag gegen Armut bedeutet. Dass die Messegesellschaft den Jugendorganisationen des Landes seit Jahren eine Halle zur Verfügung stellt, erfolgt nicht ohne Hintergedanken, so der OJAD-Leiter: „Die Messe investiert auf diese Art in die Jugend, und das ist eine schlaue Idee.“
Lehrlinge in Aktion
Gleich neben der Jungen Halle zeigen Lehrlinge verschiedener Handwerksberufe ihr Können. Einer von ihnen ist Sebastian Winsauer, der mit viel Geschick und Fachwissen an einem Sichtmauerwerk arbeitet. Dass der Beruf des Maurers Zukunft hat, weiß Norbert Blum, Leiter der Bauakademie: „Gute Fachleute werden uns aus der Hand gerissen.“ Immerhin absolvieren derzeit in Vorarlberg rund 200 junge Leute eine Maurerlehre. Auf großes Interesse stieß auch der Bundeslehrlingswettbewerb der Fußbodentechniker gleich nebenan.
Gern gesehene Aussteller bei den Publikumsmessen sind seit Jahrzehnten die Weinbauern aus dem Burgenland, aus Niederösterreich oder aus der Steiermark. Ihr 20-Jahr-Jubiläum bei der Messe feiert heuer die Familie Kugler aus St. Margarethen. Jungwinzerin Victoria Kugler verschweigt nicht, dass sie gerne in Dornbirn ist, „weil Vorarlberger edle Tropfen aus dem Burgenland schätzen“. Die Absolventin der Weinakademie Klosterneuburg ist stolz auf eigene Kreationen, die bei Weinbeißern besonders gut ankommen.
Die „Schau!“ hat noch heute und morgen, jeweils von 10 bis 18 Uhr, geöffnet.



Fotos: VN/Stiplovsek

