Effizienter Umgang mit Energie

Markt / 09.04.2015 • 20:37 Uhr
Die Solaranlage auf dem Dach der Offsetdruckerei Schwarzach produziert 420.000 kWh im Jahr.  Foto: VN/GMS  
Die Solaranlage auf dem Dach der Offsetdruckerei Schwarzach produziert 420.000 kWh im Jahr. Foto: VN/GMS  

Wirtschaft unterstützt Ziel der Energieautonomie: elf Leuchtturmprojekte vorgestellt.

Schwarzach. (VN-gms) Das Ziel ist klar umrissen: Bis 2050 soll der gesamte Energiebedarf des Landes Vorarlberg mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden. Auch die Vorarlberger Wirtschaft unterstützt die Zielsetzung. Viele Unternehmen setzen konkrete Maßnahmen um, die teilweise enorme Ersparnisse bedeuten. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, Landesrat Erich Schwärzler, Christian Vögel, Fachbereichsleiter Energie und Klimaschutz, sowie Hausherr Eduard Fischer stellten in der Offsetdruckerei Schwarzach nun elf Leuchtturmprojekte vor, die zeigen, wie Effizienzsteigerungen in Sachen Energie möglich sind. Als Teil der Kampagne „Energieautonomie Vorarlberg“ werden diese elf Beispiele präsentiert und in Broschüren vorgestellt. Landesstatthalter Rüdisser wies dabei auf die Vorreiterrolle Vorarlbergs in Österreich hin. Bereits 2020 sollen der Energieverbrauch im Vergleich zum Jahr 2009 um 15 Prozent und der CO2-Ausstoß um 13 Prozent gesenkt werden.

Maßnahmenbündel

Ein Ziel, dass die Offsetdruckerei Schwarzach bereits erreicht hat. Wie Geschäftsführer Eduard Fischer erklärte, wurde ein Bündel an Maßnahmen gesetzt. Dank einer Photovoltaikanlage am Dach, weiteren Energiesparmaßnahmen und einer neuen Druckluftsteuerung, die 100.000 kWh Ersparnis im Jahr bringt, ist der Anteil an fossilen Energieträgern auf zehn Prozent gesunken. 2020 soll der Anteil bei null Prozent liegen. Der Einbau der Druckluftsteuerung ist auch wirtschaftlich: Die Investition von 21.000 Euro wird innerhalb von zwei Jahren durch den gesenkten Energieverbrauch amortisiert.
Auch andere Betriebe zeigen beeindruckende Maßnahmen. So etwa die Schlosserei Fussenegger in Hörbranz. Martin Fussenegger übernahm 2007 eine Schlosserei und sanierte das Gebäude. Dabei wurde nicht nur den Ansprüchen eines modernen Betriebs entsprochen, sondern auch im Hinblick auf Energieverbrauch und Energiebereitstellung optimiert. Der Energiebedarf konnte um 83 Prozent verringert werden, statt 11.000 Liter Heizöl braucht das Unternehmen heute nur mehr acht Festmeter Holz.
Auch im Handel gibt es Potenzial, wie die Umstellung der Beleuchtungstechnik auf LED bei Müller Optik zeigt. Zwischen 2008 und 2012 wurden alle Halogenlampen durch LED-Leuchten ersetzt. Bei einer Gesamtinvestition von 18.000 Euro erspart sich der Optiker damit jährlich 4400 Euro, da der Energiebedarf um fast 40 Prozent abgenommen hat.
„Das Land setzt mit dem Programm Energieautonomie Vorarlberg wichtige Akzente zur Attraktivierung der Rahmenbedingungen, ist aber auf private Initiativen, wie im Rahmen der „Best-Practice-Beispiele“ vorgestellt, angewiesen“, freut sich Landesrat Erich Schwärzler.

Leuchtturmprojekte

Elf Betriebe wurden als „Best Practice Beispiele“ vorgestellt: Beiser, Götzis; Getzner Textil, Bludenz; Haberkorn Holding, Wolfurt; Hotel Mondschein, Stuben a. A.; Metall & Form – Martin Fussenegger, Hörbranz; Metzgerverband, Hohenems; Müller Optik, Feldkirch; Offsetdruckerei Schwarzach; Rondo Ganahl, Frastanz; Rudolf Ölz Meisterbäcker, Dornbirn; Vorarlberger Kraftwerke, Bregenz