VN-Wirtschaftsbarometer: Die Stimmung ist im Keller

Die Vorarlberger Bevölkerung glaubt aktuell nicht an eine positive wirtschaftliche Entwicklung.
Schwarzach. (VN-sca) „Der Bevölkerung sind die Konsumlust und das Vertrauen in eine positive wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig abhanden gekommen.“ So kommentiert Peter Bruckmüller, Chef der Marktforschung Spectra, die Zahlen des VN-Wirtschaftsbarometers für das erste Quartal 2015. Damit ist die schlechte Stimmung in der Bevölkerung auf einem Höhepunkt, obwohl die ersten Bilanzen der großen Vorarlberger Unternehmen eine andere Sprache sprechen. Allerdings sind auch die Wirtschaftstreibenden selbst quer durch alle Branchen eher pessimistisch, wenn sie in die Zukunft schauen.
Spectra hat in den ersten drei Monaten des Jahres jeweils rund 1000 Österreicher zur Einschätzung ihrer persönlichen finanziellen Lage und der allgemeinen wirtschaftlichen Situation befragt. „Leider hat das neue Jahr so begonnen, wie das alte aufgehört hat“, sagt Bruckmüller. Das private Konsumklima, das zum Jahresausklang 2014 ein Zwei-Jahres-Tief erreicht hat, hat sich nicht gebessert. Jeder zweite Vorarlberger (47 Prozent) agiert beim Geldausgeben zurückhaltend. Nur kurz nach Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 war es um die Kauflust noch schlechter bestellt.
Zehn Prozent Optimisten
Auch das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung ist im Keller. 50 Prozent der befragten Vorarlberger glauben, dass es abwärts gehen wird. Nur drei Prozent sind optimistisch, was ein historischer Tiefstand ist.
Ob die Ergebnisse der Steuerreform zu einem Meinungsumschwung führen können, sei aus den Umfragen im ersten Quartal noch nicht erkennbar. Das müsse jetzt beobachtet werden. Bisherige Umfragedaten seien dazu nicht sehr positiv, macht Bruckmüller wenig Hoffnung: „Die Bevölkerung stellt darin der Steuerreform ein mäßiges Zeugnis aus. Das lässt die Hoffnungen auf eine Stimmungsbesserung nicht allzu groß erscheinen.“
Im aktuellen Wirtschaftsbarometer sagen jedenfalls nur acht Prozent der Vorarlberger, dass sie sich heuer mehr leisten können, als es im Vorjahr der Fall war. 13 Prozent meinen, es werde weniger sein, 55 Prozent sagen: gleich viel. 65 Prozent der von Spectra befragten Vorarlberger sehen auch am Arbeitsmarkt wenig Licht und glauben, dass die Arbeitslosigkeit 2015 weiter zunehmen wird.