Das Ende als Neustart

Hard. (VN-sca) 1962 gründete der Schweizer Großküchenanbieter Franke seine Niederlassung in Hard. Das erste Domizil an der Seestraße wurde bald zu klein, an der Ortsgrenze zwischen Hard und Lauterach entstand ein großzügiger Industriebetrieb, der zuerst Großküchen und zuletzt Waschsysteme fertigte. Bis Anfang Juni 2014; da verkündete die Geschäftsführung des Aarburger Unternehmens das Ende der Produktion, rund 50 geschockte Mitarbeiter waren davon betroffen.

Für zwölf der hochqualifizierten Edelstahlspezialisten bleibt indes fast alles beim Alten. Sie gehen in derselben Halle ihrer Beschäftigung nach. Sie produzieren weiterhin Großküchenkomponenten und Waschsysteme, auch solche mit dem Logo von Franke. Nur: Sie tun es jetzt für ein anderes Unternehmen. Die FHE Edelstahl, vor drei Jahren nach der Einstellung der Großküchenproduktion bei Franke gegründet, war auch diesmal zur Stelle. Das Unternehmen wurde vom ehemaligen Leiter der Großküchenproduktion von Franke, Wolfgang Huber, gegründet. Als Gesellschafter konnte er seinen größten Kunden, den Dornbirner Großküchenspezialisten FHE gewinnen. Auch diese Firma entstand aus einer Abteilung von Franke. 1988 gründete der ehemalige Verkauf und Service ein eigenes Unternehmen, das heute über 70 Mitarbeiter beschäftigt.

Nach der Hiobsbotschaft 2014 wurden Huber und Hauptaktionär FHE schnell aktiv. „Ich kannte ja alle Mitarbeiter und habe mit ihnen gesprochen.“ Mit der Franke-Geschäftsführung wurde man ob des Standorts ebenfalls handelseins und zog in die leere Halle ein. Franke ist nach wie vor Kunde: „Das Auftragsvolumen beträgt im Jahr rund 300.000 Euro“, erzählt Huber, man habe einen Vertrag über die Zusammenarbeit auf drei Jahre abgeschlossen. Hauptkunde ist FHE. Die neu angeschaffte Laseranlage, die 350.000 Euro gekostet hat, hat den Gewinn heuer geschmälert. „Aber wir sind auch heuer positiv“, freut sich Huber.